MMT - Teil 2

in #deutsch4 years ago (edited)

Liebe Steemitgemeinde,
Liebe Freiheitsfeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,

ich gebe zu, die Beschäftigung mit der Modern Monetary Theorie kann einen schon etwas aus der Bahn werfen.
Scheint sie doch gegen alles zu widersprechen, was man bisher über Geld und Ökonomie gelernt hat.
Auch fragt man sich, warum denn, falls die MMT recht hat, in der Politik immer so ein großes Getöse um Staatsverschuldung, Haushaltslücken und Außenhandelsbilanz gemacht wird.

Die MMT ist eigentlich keine Theorie und schon gar nicht ein feuchter Traum irgendwelcher Linker Spinner.
Die MMT beschreibt ganz einfach die Wirklichkeit in einem System wie es heute praktisch in allen Ländern mit eigener Währung die frei floatet vorherrscht.

Dies kann man nun gut finden oder auch nicht, aber es ist so wie es ist.

Nachfolgend möchte ich auf einige Punkte/Fragen eingehen.

Zum besseren Verständnis wollen wir uns aber noch einmal damit beschäftigen, wie Geld entsteht und was Geld ist.
Diese Vorgänge wurden schon von vielen Geldtheoretikern beschrieben (z.B. A. Mitchell-Innes), lange bevor es den Begriff MMT überhaupt gab.

1. Jeder kann Geld produzieren

Everyone can create money; the problem is to get it accepted

Hymann Minsky

Praktisch jeder trägt eine bestimmte Kreditlinie in sich.
Man ist “gut” für eine bestimmte Summe.
Früher war es üblich, dass man in den Lebensmittelgeschäften, aber auch in seinem Stammlokal anschreiben ließ.
Man war “gut" für eine bestimmte Summe.

Lässt man anschreiben, erschafft man Geld.
Bezahlt man seine Schulden, vernichtet man Geld.

Vergegenständlich man dieses Geld, z.B. als Schuldschein, kann es vom Halter des Schuldscheins zur Bezahlung an andere Wirtschaftsteilnehmer weitergereicht werden.

Wenn ich mit einem Schuldschein von 100€ bezahle, wird dieses Geld aber wenn überhaupt nur in meinem Bekanntenkreis zirkulieren können, weil nur die sicher wissen können, dass ich für 100€ gut bin.
Fakt ist aber, dass dieses Geld vorher noch nicht da war.
Es ist erst entstanden, als ich den Schuldschein unterschrieben habe.
Ich habe es erschaffen.

Meine Kreditwürdigkeit ist zwar mit Sicherheit sehr gut, aber es ist eben nicht in einem großen Kreis bekannt.

Will ich also mit meinem Schuldschein in ganz Europa bezahlen, muss ich mir die Kreditwürdigkeit einer Institution ausborgen, die von niemanden angezweifelt wird.
Ich brauche einen Kredit von einer Bank, Kreditkartenfirma oder eines Zahlungsdienstleisters wie PayPal.

Das Ergebnis bleibt aber das gleiche.
Das Geld wird neu erschaffen.
Es war vorher nicht da.

Tilge ich meinen Kredit, wird dieses Geld wieder vernichtet.

Man darf aber nicht vergessen, dass Geld nur ein Werkzeug ist, um über Schulden und Guthaben Buch zu führen.
In Wirklichkeit schulde ich kein Geld sondern Waren und/oder Dienstleistungen im Wert von 100€.

2. Buchgeld und Bargeld - Geschwister, aber keine Zwillinge

Will man Geld herausgeben, ist es unbedingt notwendig, dass man das eigene Geld auch zur Schuldentilgung akzeptiert.
Alles andere macht keinen Sinn und schafft auch keine Nachfrage für das eigene Geld.

Amazon könnte jederzeit eigenes Geld herausgeben.
Sie könnten damit ihre Lieferanten bezahlen und im Gegenzug könnten die Lieferanten und Amazon Seller dieses Geld wieder bei Amazon ausgeben.

Der einzige Gemischtwarenladen in einem abgelegenen Dorf könnte auch jederzeit sein eigenes Geld in Umlauf bringen.
Da er definitiv eine Monopolstellung hat, gäbe es auch genug Nachfrage für sein Geld.
Aber nur solange er sein Geld im eigenen Geschäft zur Bezahlung annimmt.

Das Buchgeld, welches von den Banken bei Kreditaufnahme produziert wird, wird deshalb von den Markteilnehmern zur Bezahlung akzeptiert (so lange die Bank als solvent gilt), weil man damit im gesamten Bankensystem seine Schulden bezahlen kann.
Auch wenn man selbst keine Schulden hat, kann man sicher sein, dass es in der Wirtschaft genug Leute gibt, die dieses Geld zur Schuldentilgung brauchen.

Was die unterschiedlichen Geldarten, die ich oben beschrieben habe eint, ist dass sie erst sozusagen aus dem Nichts erschaffen worden sind. Nach der Erschaffung wird das Geld ausgegeben und durch das Ausgeben, werden im System Schulden wieder getilgt.

Niemand musste vorher sparen, um das neue Geld zu erschaffen.

Wenden wir uns nun dem Staatsgeld/Zentralbankgeld zu.
Wir haben ja oben gesehen, dass Geld dann besonders nachgefragt wird, wenn irgendjemand genau in diesem Geld verschuldet ist und wenn der Herausgeber des Geldes bereit ist, das eigene Geld zur Schuldentilgung zu akzeptieren.

Stellen wir uns vor ich wäre ein König und hätte 1 Million Untertanen.
Ich würde mir gerne ein neues Schloss bauen.
Wie bringe ich nun die Baufirmen dazu, dass sie mir dieses Schloss bauen.
Ich könnte natürlich ein Gesetz erlassen, welches jede Baufirma verpflichtet eine bestimmte Zeit an meinem neuen Schloss zu bauen.
Auch könnte ich in ein anderes Land einfallen, einen Teil der Bevölkerung versklaven und die Sklaven zwingen mein Schloss zu bauen.
Aber das ist alles ziemlich old school.

Es geht einfacher und weitgehend ohne Blutvergießen.

Ich gebe einfach 100 Millionen schwer zu fälschende Geldscheine oder Münzen heraus, die ein Bild von mir tragen.
Nennen wir dieses Geld Haller-Dollar.

Erst einmal wird natürlich niemand dieses Geld haben wollen.
Also verfüge ich, dass meine Untertanen pro Person eine Steuer von 100 Haller-Dollar zu zahlen haben.
Wer dieser Zahlungsverpflichtung nicht nachkommt, wird geköpft.
Schon habe ich eine Nachfrage nach meiner neuen Währung geschaffen.

Jetzt muss dieses Geld aber noch unter die Leute.
Ich mache eine Ausschreibung für mein Schloss und erkläre mich bereit 100 Millionen Haller-Dollar für dieses Schloss zu bezahlen.

Das Architekturbüro, welches die Ausschreibung gewinnt, kann nun die Baufirmen mit Haller-Dollars bezahlen, die Baufirmen können ihre Rohstoffhändler und Arbeiter mit Haller-Dollar bezahlen, die Arbeiter gehen mit Haller-Dollars einkaufen, usw.

Jeder wird dieses Geld annehmen, weil er ja seine Steuern bezahlen muss, um nicht einen Kopf kürzer gemacht zu werden.

Werden die Steuern bezahlt, kommt das Geld wieder zu mir zurück.
Will ich aber die Wirtschaft am laufen halten, muss ich immer genug Geld in der Wirtschaft lassen.
Das heißt ich muss mehr Geld ausgeben, als ich mit den Steuern einnehme.
Ansonsten sorge ich dafür, dass sich die Unternehmen und privaten Haushalte immer weiter verschulden müssen und letztendlich pleite gehen.

Ich hingegen kann nicht pleite gehen.
Brauche ich mehr Haller-Dollars, dann drucke ich welche.

Damit mein System funktioniert, muss ich natürlich eine starke Staatsmacht (Polizei, Gerichte, Gefängnisse, Militär) im Rücken haben.
Denn wenn die Bürger keine Angst vor Strafe haben, werden sie das Geld nicht annehmen.

In früheren Zeiten ist es oft vorgekommen, dass die Bürger die Münzen des Königs nicht zum Nominalwert angenommen haben.
Die Strafe war, dass man die Münze zum glühen gebracht und dem Deliquenten auf die Stirn gedrückt hat.

Man sieht also auch hier, dass keine Vorfinanzierung, Ersparnisse oder Steuereinnahmen im Vorfeld notwendig waren, um das Schloss zu bauen.
Als Monopolist mit einem riesigen Staatsapparat im Hintergrund, der auch vor Gewalt nicht zurückschreckt braucht man das nicht.
Man sollte immer folgendes Prinzip aus der MMT im Hinterkopf behalten:

spending first, taxing later

Dass man heute den Umweg über den Verkauf von Staatsanleihen => Banken kaufen die Staatsanleihen und leihen sich dazu Reserven von der Zentralbank und um diese Reserven zu bekommen, hinterlegen die Banken die Staatsanleihen als Sicherheit bei der Zentralbank, geht, verschleiert das oben beschriebene Prinzip nur, ändert aber bilanztechnisch nichts.

Ein guter Herrscher wägt natürlich genau ab, wie viel Produktion er für sich in Anspruch nimmt und wie viel er in der Privatwirtschaft lässt.
Zieht man zu viel Produktion aus der Wirtschaft, endet man wie die Staaten hinter dem Eisernen Vorhang.

An den gezeigten Beispielen sieht man gut den Unterschied von Zentralbankgeld/Staatsgeld zu privat erschaffenen Geld.
Das eine geht nur mit Gewalt, das andere freiwillig.

3. Was ist mit der Deckung

A. Mitchell-Innes beantwortet diese Frage sehr gut:

There is, in the end, only one possible backing of money, and that is human work. All the mechanisms of banking and finance tend to hide this basic fact.

Money originating from private sector debt is backed by a promise to work, to provide goods and services. We call this “productive money.”

Money originating from public sector debt is backed by a promise to tax. We call this “unproductive money” if issued in excess. As Mitchell-Innes noted, it creates an illusion of wealth: “the more government money there is in circulation, the poorer we are.”

4. Was ist mit Bitcoin und Gold?

Greater Fools Theorie würde ich sagen.
Man muss hoffen, dass man einen Dümmeren findet, der einem das Gold oder die BTC zu einem höheren Preis abnimmt.
Da niemand in BTC verschuldet ist und man seine Steuern auch nicht in BTC bezahlen kann, ist die Nachfrage eher gering.

Ich sehe aber für die Zukunft private blockchain basierte Geldsysteme, die auf Guthaben und Schuld basieren.
Sikoba ist so ein System.

5. Staatspleiten

Ich hatte ja in meinem vorherigen Artikel geschrieben, dass ein Staat der eine eigene frei floatende Währung hat, niemals zahlungsunfähig werden kann.
Dies gilt natürlich nur, solange man sich in der eigenen Währung verschuldet.
Dies sieht man sehr gut am Beispiel Japans.
Japan hat eine Staatsverschuldung von 240% des GDP.
Sie haben aber keine Probleme ihre Schulden zu bedienen.
Der Staat gibt Staatsanleihen heraus und die Zentralbank kauft sie auf.

Griechenland hingegen ist schon mit einer Verschuldung von 160% nicht klar gekommen.
Der Euro wirkt wie Kredite in einer Fremdwährung.
Da man diese Fremdwährung selbst nicht erschaffen kann, geht man pleite, wenn einem die Finanzmärkte den Geldhahn zudrehen.
Dritte Welt Länder machen auch immer wieder den Fehler und verschulden sich in USD.
Deshalb gehen die auch regelmäßig pleite.
Das Problem der Entwicklungsländer ist auch, dass ihre Währungen im internationalen Handel oft nicht genommen werden.
Meist braucht man dazu USD.
Es bleibt ihnen also oft nichts anderes Übrig als Fremdwährungskredite.

Hat man eine Goldwährung, dann kann man natürlich auch zahlungsunfähig werden.

6. Was ist mit der Staatsverschuldung?

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Die Schuldenuhr, die die US Staatsschulden anzeigt tickt unaufhörlich.

Auch die deutsche Schuldenuhr verzeichnet wieder Zuwächse.

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Für die meisten ist das ein Grund zum Weinen.
Wer soll das bezahlen?
Wir leben auf Kosten unserer Kinder!

Ich würde sagen, es sollte wenn dann ein Grund zum Jubeln sein.

Geld hat immer zwei Seiten.

Vorne Gulden, hinten Schulden

hat der geniale Bänker und Geldtheoretiker Freiherr von Bethmann immer gesagt.

Die Schulden des Staates sind die Ersparnisse der Bürger und die Zinsen (wenn es welche gibt) Teil des Einkommens der Bürger.
Immer wieder kann man lesen, dass das Vermögen der Bundesbürger im EU Vergleich eines der niedrigsten ist.
Natürlich beschweren sich die Leute darüber und schimpfen auf den Euro.

Gleichzeitig bewundert man aber unseren Staat für die hohen Exportüberschüsse und für den ausgeglichenen Haushalt.
Man kann aber nicht beides gleichzeitig haben.
Eine Bilanz ist immer ausgeglichen.
Die Italiener und Franzosen haben deshalb ein höheres Privatvermögen als die Deutschen, weil sich ihr Staat deutlich höher verschuldet.

Man kann natürlich kritisch gegenüber hohen Staatsausgaben oder Staatsausgaben im Allgemeinen sein.
Das bin ich auch.
Fakt ist aber, die Leute wollen es so.
Am liebsten möchten die meisten Bundesbürger, dass der Staat noch mehr Aufgaben übernimmt.
Dies geht aber entweder nur durch hohe Steuern (= Verschuldung oder weniger Ersparnisse der Bürger) oder durch höhere Staatsverschuldung (=Ersparnisse der Bürger).
Als Staat Gelddrucken geht im Euro nicht.

7. Was ist mit der Hyperinflation?

Natürlich warnen Vertreter der MMT vor Inflation.
Die Ursache von Inflation ist aber immer, dass zu viel Geld auf zu wenig Waren trifft.
Werden in einem Staat die Steuern massiv gesenkt und es entsteht ein hohes Staatsdefizit, heißt das aber zugleich, dass die Produktion anspringt. In einem niedrigen Steuerumfeld, bei gleichzeitiger Reduzierung der Regulierung, wie es z.B. unter Trump geschehen ist wird viel mehr produziert und konsumiert.
Die Bürger haben viel mehr Geld in der Tasche, aber gleichzeitig gibt es auch mehr Waren zu kaufen.

Hyperinflationen hat es in der Geschichte eigentlich immer nur gegeben, wenn die Produktionsbasis zerstört wurde.
Deutschland hat auf den Schlachtfeldern im 1. Weltkrieg einen großen Teil seiner Produktion verheizt.
Gleichzeitig sind Millionen von Arbeitskräften umgekommen.
Hinzu kamen die Besetzung des Rheinlands durch die Franzosen und die hohen Reparationszahlungen, die in Gold und Waren zu leisten waren.

In Zimbabwe hat man die weißen Farmer enteignet und das Land an die schwarze Bevölkerung verteilt.
Dies waren aber zum großen Teil keine Landwirte.
Somit ist die Landwirtschaft, die 60% des Wirtschaft von Zimbabwe ausgemacht hat, praktisch über Nacht weggebrochen.

8. Was sagt die MMT zur Corona Krise

Viele Kritiker, die keine Ahnung von MMT haben sagen, dass das jetzige Szenario ja der Traum eines jeden MMTlers sein müsste.
Die US Regierung pumpt Billionen von Dollar in die Wirtschaft.
Schauen wir uns also an was Prof. Wray dazu zu sagen hat:

The Fed’s dramatic between-meetings interest rate reduction already proved futile. That was designed to boost Wall Street, but at best the impact on share prices lasted mere hours—and exhausted most of its ammunition. On the fiscal side, the President pushes for a payroll tax holiday, while some economists are recommending cash giveaways to quickly put money in people’s pockets (Jason Furman has proposed a one-time payment for all citizens or taxpaying residents and every child: “A week ago, I thought $1,000 per adult, $500 per child. Now I’d double or triple that”). Both proposals would make sense if we were dealing with the usual problem of insufficient aggregate demand, but it is hard to justify them as a solution to a problem of supply. The Institute for Supply Management reports supply disruptions for 75 percent of companies surveyed. Tens of millions of workers around the globe have already been forced to stay home from work, and quarantines will spread across the United States. What will people buy with the quick cash as the global supply chain comes to a screeching halt (a $60 hand sanitizer, perhaps)?

Quelle

Der letze Satz ist wichtig, deshalb möchte ich ihn noch einmal herausstellen:

What will people buy with the quick cash as the global supply chain comes to a screeching halt (a $60 hand sanitizer, perhaps)?

Ich würde sagen, die haben es verstanden.

9. Exportüberschüsse und Handelsbilanzdefizite

Wir können ja regelmäßig die Jubelmeldungen in der Bildzeitung lesen:
Deutschland wieder Exportweltmeister.
Auch dies ist eigentlich ein Grund zum weinen.
Deutsche Arbeiter produzieren Waren, können aber diese Waren nicht konsumieren, weil sie ans Ausland verkauft werden.
Deutschland erhält im Gegenzug Fremdwährungsreserven oder auf Euro lautende Forderungen.
Mit diesen Reserven können wir in Zukunft zu Preisen, die die Verkäufer im Ausland bestimmen einkaufen.

Schauen wir uns im Gegenzug die USA an.
Die USA haben seit Jahrzehnten ein Handelsbilanzdefizit.
Sie importieren also weit mehr Waren als sie exportieren.
Die amerikanischen Bürger verkonsumieren also die eigen Produktion plus einen Teil der ausländischen Produktion.
Diesen Konsum zahlen sie mit USD.
Der chinesische Produzent braucht aber für die Bezahlung seiner Arbeiter Yuan.
Also tauscht ihm seine Bank oder die chinesische Zentralbank die USD in Yuan.
Die USD bleiben auf einem Konto, welches die chinesische Zentralbank bei der Fed hält.
Weil es darauf keine Zinsen gibt, kauft die chinesische Zentralbank US Staatsanleihen.

Ich frage Euch, wer ist hier der Dumme?

Die Amerikaner können ihr Handelsbilanzdefizit deshalb aufrecht erhalten, weil ständig neues Geld in die USA fließt bzw. dort verbleibt und angelegt wird.
Hat man die besten Finanzmärkte auf der Welt und zusätzlich die wertvollsten Unternehmen auf der Welt, ist so etwas möglich.
Mit Börsenumsatzsteuer und einer Kapitalertragssteuer, die ab nächstem Jahr sogar Verluste besteuert, braucht man sich nicht wundern, wenn kein Anlagekapital nach Deutschland fließt.

Ich würde sagen, für heute reicht es.

Schönes Wochenende.
Stephan Haller

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4 . Was ist mit Bitcoin und Gold?
Greater Fools Theorie würde ich sagen.
Man muss hoffen, dass man einen Dümmeren findet, der einem das Gold oder die BTC zu einem höheren Preis abnimmt.
Da niemand in BTC verschuldet ist und man seine Steuern auch nicht in BTC bezahlen kann, ist die Nachfrage eher gering.

Wenn ich als gut befunden werde, kann ich ja einfach Geld bzw Schulden erschaffen.
Dann kann ich in kleinem Kreis handeln, wirtschaften und davon profitieren.
Wenn ich nun aus meinem Kreis raus möchte, habe ich ein Problem - die Leute wissen nicht ob ich gut bin..
Natürlich kann ich trotzdem mit meinen Profiten (in Waren im Lager oder Metallen.. etc pp) handeln.
Dieser Tauschhandel hat jedoch seine bekannten Probleme wie beispielsweise Zeitintensivität.. und auch Grenzen (kann ja schwer übers Internet diesen Tauschhandel machen - und wenn ichs versuche, wie bezahl ich die Post?)

Siehst du da nicht die Chance für BTC?
Ich kann mich freiwillig dafür entscheiden BTC zu akzeptieren, brauche dafür keine Autorität oder jemanden der für mich bürgt und ich genieße sogar mehr Freiheiten und Nutzen als über die Bank.
Ich brauche auch nicht überprüfen ob jemand gut ist oder nicht - entweder hat er BTC oder nicht..

Natürlich wird die Nachfrage nach BTC nicht über Zwang über bspw. Steuern erzeugt, jedoch über seine einmaligen Vorteile, Robustheit, Begrenztheit,.. :)

Bitcoin ist Arbeit die in der Vergangenheit geleistet wurde.
Das bringt die Menschheit nicht weiter.
Geld ist gedeckt durch zukünftige Arbeit.
Die Menschheit ist durch kreditieren groß geworden und nicht durch Warentausch.
Ich habe gestern mit Dr. Eckhardt telefoniert.
Seine erster Job war nach dem Krieg in Hamburg mit einem Lederbeutel um den Hals von Kontorhaus zu Kontorhaus zu rennen.
Weist Du was er in den Lederbeuteln transportiert hat?
Handelswechsel.

Also brauchen Menschen Schulden um nicht "Faul" zu werden?

Ja, der Tilgungsdruck ist das was uns antreibt.
Aber selbst wenn Du keine Schulden hast, trägst Du dennoch eine Urschuld in Dir, die es zu tilgen gibt (=du musst essen und trinken), sonst stirbst Du.

Die Urschuld hast du hier wirklich schön ausgedrückt. :)

Stammt nicht von mir.
Paul C. Martin war glaub ich der erste, der in verwendet hat.

Sehr schöner Artikel, super zusammen gefasst und erklärt. Danke dafür. Bist du zufällig aus Ö? 😃

Und für wen oder was hast du den Artikel geschrieben? Doch nicht nur für hive?

Hive, Steemit und ausführlicher wird man das ganze auch in meinem nächsten Buch finden.

Danke!
Bin aus Bayern.

danke dir :)
@tipu curate

Upvoted 👌 (Mana: 21/28)

Danke für das Trinkgeld!

gerne :)

was hälst du von Hayek und Konkin?

Konkin und Karl Hess gehören zu den ganz Großen.
Konkin hat zwar das Geldsystem nicht verstanden, aber wenn man während der großen Inflation in den 70ern aufgewachsen ist, kann es schon passieren, dass man auf den Geldirrtum der Austrians hereinfällt.
Hayek als Sozialphilosoph ja, als Ökonom nein.

Hier findest Du diejenigen, die die Fackel von Konkin und Hess weiter tragen:
http://praxeology.net/all-left.htm

https://c4ss.org

Warum gliedern die sich links ein?

Ich sehe links und rechts beides im aktuellen System inkludiert.

Laut Konkin und seinen Counter-Economics geht es jedoch darum aus dem System raus zu kommen und wieder die natürlichen Wege zu verfolgen.

Genau so auch Hayek sagte, ein Markt muss nicht sozial gemacht werden, je freier der Markt ist umso sozialer ist er auch.
Also auch er steht laut meinem Verständnis für ein Ausbrechen aus dem System.
Denn nur in einem zentralisiertem System kann man den Markt "sozial machen"..
Um sich eigenständig zu machen (wenn das jeder macht) -> Dezentralisierung -> daraus entsteht automatisch, auf natürlichee Weise ein dynamischer, freier, nicht zentralisierbarer und somit auch nicht unterwanderbarer Markt

und wo ist deine Kritik an der österreichischen Schule?
Wenn die für freie Märkte und somit auch freie Geldmärkte sind, solltest du doch kein Problem mit denen haben?

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