Menschen und ihr 'politisches Meinungsmuster'.

in Deutsch D-A-CHlast year (edited)

Immer wieder finde ich es erstaunlich, wie gut man die Meinung vieler (der meisten?) Menschen zu einem bestimmten Thema voraussagen kann, wenn man ihre Ansichten zu einem bestimmten anderen Thema bereits kennt.
Wer also zu Thema X Meinung A hat, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Thema Y dann auch Meinung B - so als lägen bestimmte Thema-Meinungskombinationen meist als komplette Pakete in den Gehirnen der Menschen vor.


These: Die politischen Ansichten eines Menschen korrelieren meist miteinander!


Obwohl Themen wie Energie, der Umgang mit Sprache, Gleichberechtigung der Frau, Ernährung, Steuern, Einstellung zum Krieg in der Ukraine oder zum Thema Migration unterschiedlicher nicht sein könnten, gibt es doch offenbar ganz typische Meinungsspektren (ich nannte sie im Titel "politische Meinungsmuster"), wobei es z. B. relativ selten vorkommen dürfte, dass jemand gegen eine Frauenquote aber fürs Gendern im deutschen Sprachgebrauch eintritt.

Gibt es sie also doch, die typischerweise als "links" oder "rechts/konservativ" bezeichneten, sich unversöhnlich gegenüberstehenden Blöcke von Menschen bestimmter homogener politischer Einstellungen? Meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen: Ja!


Lasst uns einen Test machen!


Zu zwölf heiß diskutierten politischen Themen stelle ich "links-grüne" und "rechts-konservative" Positionen (so wie ich sie erwarten würde) gegenüber und frage euch, ob ihr ins Schema passt oder eher - so wie ich - keinem der Blöcke zuordenbar seid, sondern euch, je nach Thema, mal auf der einen, mal der anderen Seite des politischen Spektrums wiederfindet?
Um auch selbst Farbe zu bekennen, erzählt die vierte Spalte meine Sicht der Dinge.

Mein Tipp: Bei den meisten von euch werden entweder vor allem "links-grüne" oder "rechts-konservative" Positionen klar dominieren.
Teilt mir eure Ergebnisse im Kommentarbereich mit!
Auf jeden Fall bietet dieser Post euch reichlich Gelegenheit, endlich mal eure Meinungen zu den verschiedenen Themen kundzutun. :)

Gerne könnt ihr auch Einspruch erheben, falls ich eurer Meinung nach den beiden Lagern falsche Positionen zugeordnet habe (wobei eine grobe Übersichtstabelle selbstredend auch nicht den Anspruch erhebt, die verschiedenen möglichen Einstellungen zu den vielfältigen Themen differenziert und detailreich herauszuarbeiten - es geht mir hier mehr um generelle Tendenzen). :-)


Hier nun die 'Thementabelle':


Thema

Typisch links-grüne Position

Typisch rechts-konservative Position

Meine Einstellung zum Thema

1. Ernährung

(vegetarisches/veganes Essen, Insekten-/Algennahrung, Retortenfleisch)
Eher ja, Neuem gegenüber aufgeschlossener; Kritik an der Massentierhaltung, tendenziell pro Bio-Lebensmittel Eher ablehnend ("Ich will mein gewohntes Schnitzel haben und damit basta!"), Massentierhaltung gegenüber weniger kritisch, weniger interessiert an Bio-Lebensmitteln Eher ja, will alles ausprobieren, gegen Massentierhaltung, pro Bio-Lebensmittel (schmecken mir auch besser)

2. Energie

Tendenziell eher auf regenerative Energiequellen setzend, Ablehnung von Atomkraft (auch von Kernfusion). Sind eher pro Atom (Kernspaltung und -fusion).
Regenerative Energiequellen werden tendenziell kritischer bewertet ("Keine Grundlastfähigkeit").
Würde voll auf regenerative Energiequellen setzen, Energie aus Kernspaltung halte ich allein aufgrund des anfallenden Atommülls für nicht zukunftsfähig, würde aber auch die Kernfusion fördern.

3. Autoantriebe

Setzen eher auf Elektroautos. Wollen die auf fossilen Brennstoffen basierende Antriebstechnologie ausreizen und lehnen tendenziell Elektroautos eher ab ("Batterien sind Mist, wenn überhaupt, dann doch wohl in Zukunft die Brennstoffzelle!"). Ich halte die Förderung von Elektroautos für sehr sinnvoll und absolut geboten (die Akkus werden immer leistungsfähiger und können aus immer umweltfreundlicheren Materialien - z. B. LiFePO4-Akkus - hergestellt werden), würde aber auf jeden Fall auch die Brennstoffzellenautoentwicklung vorantreiben).

4. Klimawandel

"Der Menschen ist der Hauptverursacher." "Das Klima hat sich schon immer verändert, der Mensch spielt dabei eine eher marginale Rolle." "Ja, das Klima verändert sich auch ohne den Menschen, aber einer der Hauptfaktoren des derzeitigen, sehr schnellen Temperaturanstiegs sind menschliche Aktivitäten."

5. Coronavirus

und Gegenmaßnahmen
Das Virus wird als gefährlich eingestuft, Impf- und Maskenpflicht sowie Ausgangssperre etc. gelten überwiegend als adäquate Maßnahmen. Das Virus wird als eher harmlose Gefahr neben anderen wahrgenommen, und die Maßnahmen werden als deutlich überzogen bewertet. Ich als Biologe halte RNA-Impfstoffe aufgrund ihres Wirkmechanismus prinzipiell für nicht besonders kritisch und Impfungen damit für sinnvoll; bin aber gegen Impf- und Maskenpflicht sowie insbesondere gegen Ausgangssperren.
Im Gegensatz zum Beginn der Pandemie hatte mittlerweile jeder, der wollte, die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, und die durchschnittliche Gefährlichkeit der Virenvarianten nahm ab.

6. Gendern

Dafür Dagegen Dagegen

7. Frauenquote

Dafür Dagegen Dagegen

8. Krieg in der Ukraine

"Russland trägt die alleinige Schuld!" "Der Krieg wurde letztlich von den USA provoziert und Westeuropa folgt, wie immer, brav."
Auch wer obigem Satz nicht zustimmt, sieht die Schuldfrage tendenziell weniger einseitig.
"Russland hätte niemals angreifen dürfen und muss dafür verurteilt werden.
Allerdings war auch das Verhalten des Westens im Vorfeld des Krieges teilweise äußerst kritikwürdig."

9. Steuern

"Je höher (vor allem für die Reichen), desto besser! Der Staat muss Infrastruktur und Bildung finanzieren!"
Durch komplexe Steuergesetze wird versucht, möglichst viel Gerechtigkeit zu erzielen.
"Steuern sind Raub!"
Es gibt auch weniger absolute Positionen, aber generell werden hohe Steuern eher kritisch gesehen.
Ich bin für möglichst niedrige Steuern und vor allem auch ein pragmatisches, einfaches Steuersystem.

10. Migration

Eher aufgeschlossen, insgesamt weniger restriktiv Sind für strenge Einwanderungsregeln, restriktives Asylrecht, erschwerter Ehegattennachzug, schnelle Abschiebungen. Prinzipiell bin ich für die Freiheit jedes Menschen, (mit einem Partner seiner Wahl, ohne ausufernde Visa-Probleme) zu leben, wo er will (ohne jedoch das Recht auf automatische Versorgung in Anspruch nehmen zu können), da ich ohnehin Staaten als Relikt der Vergangenheit betrachte (siehe auch die 'Linienschützer').
Solange jedoch eine in Staaten unterteilte Menschheit existiert, kann ich den Wunsch nach schneller Abschiebung von ausländischen Straftätern gut nachvollziehen.

11. Überwachung

(von privater Kommunikation, Finanztransaktionen, Reisebewegungen etc. des Bürgers)
Tendenziell wird mehr Wert auf eine restriktive Überwachung aller Finanztransaktionen ("gegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung") als auf die Überwachung privater Kommunikation gelegt. Tendenziell wird mehr Wert auf eine restriktive Überwachung privater Kommunikation ("Terrorisusbekämpfung") als auf die Kontrolle von Finanztransaktionen gelegt. Meiner Meinung nach priorisieren fast alle Parteien Überwachung zwecks Kriminalitätsbekämpfung gegenüber dem Recht auf Freiheit und Privatsphäre des Bürgers, so dass letzterer immer gläserner, staatliche Institutionen immer intransparenter werden - m. E. keine gute Entwicklung.

12. Kryptowährungen und Blockchaintechnologie

Vor allem negative Aspekte werden betont, die Technologie wird weder gefördert, noch ihr Potential erkannt.
Der Bitcoin wird aufgrund seines PoW-Mechanismus verdammt, ohne Ideen wie, z. B. PV-Anlagen durch flexibles Mining erst profitabel zu machen oder Stomnetze dadurch zu stabilisieren, überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.
Sind Kryptowährungen und Blockchaintechnologie gegenüber tendenziell deutlich aufgeschlossener. Das dürfte kein Geheimnis sein. :-)

Zum Schluss ein persönlicher Appell:

Wem auch immer euch dieser kleine 'Test' nun zugeordnet haben mag, denkt vielleicht einmal darüber nach, dass es zu den meisten Themen gute Argumente für beide Seiten gibt und auch ein Austausch mit Menschen unterschiedlicher Meinung durchaus interessant und anregend sein kann, solange sich die Gesprächspartner gegenseitig respektieren und freundlich miteinander umgehen.

Leider werden viele politische Debatten (auf politischer Ebene, in unsäglichen Talk-Shows, aber auch in den Kommentarspalten von Zeitungen, Foren und Social-Media-Kanälen) mittlerweile derart erbittert geführt, wobei es oft nur noch darum geht, das Gegenüber niederzubrüllen oder seiner (angeblichen) Unwissenheit wegen bloßzustellen, dass der eigentliche Sinn einer Diskussion - beidseitiger Erkenntnisgewinn und die gemeinsame Suche nach Lösungen für drängende Probleme - oft völlig in den Hintergrund tritt.

Habt eure Meinungen und Überzeugungen, verteidigt sie auch gerne, aber respektiert einander, und seid im Zweifelsfalle auch einmal dazu bereit, ein Gegenargument zu akzeptieren und daraus zu lernen!

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  1. Soll jeder essen, was er will, solange er mitgeteilt bekommt, was er isst, und solange er für die Folgen aufkommt.
  2. Möglichst viel und billige Energie für alle.
  3. Wird sich von alleine entscheiden
  4. Moderne Hysterie-Religion; vorübergehendes Phänomen, das solange existieren wird, wie es den Oligarchen von Nutzen ist; wird bei Gelegenheit mit den nächsten Mittel zur Hypnotisierung von neurotischen Wohlstandskindern ersetzt.
  5. Die Frage dürfte als geklärt gelten
  6. Soll jeder machen, wie er will.
  7. Wenn es Quoten für alle anderen zur diskriminierten Minderheit erklärten Gruppen gibt. meinetwegen. Das ist eh nur Mentalyoga für leistungsbefreite Biotope im Öffentlichen Dienst. Im wertschaffenden Bereich werden Quoten umgangen oder erhöhen die Preise für das Produkt bzw. verschlechtern das Produkt.
  8. Provozierter und geplanter Krieg der hinter der NATO stehenden Kräfte zur Balkanisierung Russlands und Aneignung seiner Rohstoffe.
  9. Radikal reduzieren und vereinfachen.
  10. Abschaffung des Asylrechts und interessengeleitete Migrationspolitik wie in fast allen Staaten der Welt. Punktesystem für Migranten nach russischem Vorbild.
  11. Schwer zu beantworten, da ein Großteil der Menschen offenbar nix gegen Totalüberwachung hat und sogar freiwillig an ihr teilnimmt.
  12. Wird kriminalisiert, wo überwachungsfeindlich, und ausgebaut, wo staatlich kontrolliert.

Das ist eh nur Mentalyoga für leistungsbefreite Biotope im Öffentlichen Dienst.

😂👍👍👍

!BEER

Danke für die Darlegung deiner Standpunkte, die sich, wie erwartet, teilweise mit meinen decken, teilweise stark davon abweichen.

Ich picke mal zwei deiner Antworten heraus

Soll jeder essen, was er will, solange er mitgeteilt bekommt, was er isst, und solange er für die Folgen aufkommt.

Ja, da die meisten Lebensmittel in Industriegesellschaften mittlerweile prozessiert sind, ist es in vielen Fällen nicht mehr offensichtlich, was man isst, so dass ich ebenfalls eine möglichst exakte Auflistung der Zutaten befürworte.
Was die Folgen betrifft (z. B. durch Rinderherden in Südamerika verursachte Wasserknappheit), könnte die Frage danach komplexer sein, als es auf den ersten Blick aussieht, aber ich vermute stark, du denkst da eher an die unmittelbaren gesundheitlichen Folgen nach der Einnahme einer Mahlzeit?

Die Frage dürfte als geklärt gelten

Ja, ich denke auch, dass Anti-Coronavirus-Impfungen sich statistisch gesehen als weitestgehend harmlos erwiesen haben. :)
Ich weiß, ich weiß, du redest von der Harmlosigkeit der Seuche. Ja, ich vermute, dass wir das etwas unterschiedlich sehen, wobei ich zustimmen würde, dass mit Abnahme der Gefährlichkeit des Virus im Laufe der Pandemie die Maßnahmen immer übertriebener erschienen.

Was die Lebensmittelfrage betrifft, ging es mir um unmittelbare und mittelbare Folgen für mich und für das und das Umfeld dessen, was ich verzehre.

Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass ich, wenn ich Müll fresse oder Dinge fresse, die die Schöpfung malträtieren, dies Folgen hat. Für mich und für andere.

Wenn ich mir also bspw. eine Wohlstandsdiabetes anfresse und außerdem oder stattdessen adipös bin oder sonstige Schäden bekomme, dann sollte die Solidargemeinschaft nicht für diese Schäden aufkommen, die dem teilsolidarisch finanzierten, sog. Gesundheitssystem, dadurch entstehen.

Was, über die Eigenverantwortung hinausgehend, an Schaden für andere Lebewesen oder das Umfeld geschehen, ist eine Frage der persönlichen Moral und des einzukalkulierenden Risikos, das mir und anderen indirekt daraus entstehen kann.

Die Erklärung war mir zu lang. Daher habe ich, in meinem Bemühen, mich kurz und knapp zu halten, das auf einen Satz runtergebrochen.

Was ich persönlich übrigens immer faszinierend finde, ist, dass es intelligente Menschen gibt, die, wenn sie merken, dass sie verarscht worden sind, trotzdem noch willens und in der Lage sind, denselben Leuten bzw. Strukturen, die sie verarscht und missbraucht haben, in allen anderen Fragen weiterhin Vertrauen entgegenzubringen.

Jetzt mal abgesehen von Meinungsfragen.

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Die Genossen Marx, Engels, Ernst Thälmann, Lenin, Stalin, Honecker uvm. würden bei deinem Test als sowas von rechts rauskommen.
Ein Zeichen für die heutige politische Linke, die ganz sicher nicht mehr links ist, sondern der größte Feind der Arbeiterklasse (die leider im Parlament und in der Gesellschaft so gut wie keine Freunde mehr hat).
Es hat einen Grund, warum man Linke wie Dieter Dehm und Sahra Wagenknecht aus der Partei schmeißen will.

Nicht die Themen sind in der Regel das Problem, sondern deren Umsetzung.
Es wird alles auf die kleinen Leute abgewälzt und eine kleine Gruppe profitiert (finanziell) massiv davon.
Früher war dies das genaue Gegenteil von links (Sozialismus).
Heute nennt man alle Leute, die das nicht gut finden rechts, weil es so weniger Widerstand gibt.

Der moderne Linke fährt mit seinem 100.000€ Tesla an einem Rentner, der im Müll nach Pfandflaschen wühlt, vorbei, denkt sich “scheiß Nazi” und regt sich darüber auf, weil jemand auf Twitter keine Pronomen und keine Ukraineflagge im Profil hat.

Wer nicht mehr genau weiß, welche Positionen man als Linker haben sollte, kann ja mal die Werke Lenins und von Marx und Engels lesen.
Auch auf Amazon gibt es die meisten Kindle Versionen dafür kostenlos.

Marx und Engels mögen ja 'gut und schön' sein, aber mir ging es diesmal dennoch in erster Linie um die sich heute gegenüberstehenden Blöcke, so wie ich sie in den täglichen Diskussionen (vor allem auf Twitter etc.) erlebe, und ihre jeweiligen politischen Positionen (unter anderem schrieb ich deshalb an einigen Stellen auch "links-grün").

Vielleicht verkörpert ja "Die Linke" noch am ehesten das, was du als 'original-links' bezeichnen würdest, wobei ich auch das angesichts des zweiten Absatzes deines Kommentars eher nicht vermute.

Hast du dich denn in der "rechts-konservativen" Spalte wiedergefunden?

Die Partei, die den alten linken Idealen am nächsten steht ist die DKP.

Um das Bild abzurunden, sollte man sich neben Marx, Engels und Lenin natürlich auch noch mit den rechten Gegnern der Nationalsozialisten beschäftigen.
Eine Strömung, die in der modernen Welt völlig totgeschwiegen wird.
Ernst Jünger sollte hier Pflichtlektüre sein.
Einen guten Überblick gibt Armin Mohlers “Die konservative Revolution in Deutschland 1918-1932.”

Zu deiner Frage wo ich mich wiederfinde: Ich werde von meinen Mitmenschen abwechselnd als Kommunist und Nazi beschimpft.
Das Highlight war, als ich bei einer Corona-Demo von grünen Abgeordneten, und Antifaaktivisten, die sich damals als Werbestrategen der Pharmaindustrie betätigten, als Holocaustleugner bezeichnet wurde, weil ich mit anderen schweigend (ohne Plakate) durch die Stadt ging.

Nach etwas Nachdenken (und Beantworten weiterer Kommentare) entschloss ich mich nun, dir eine weitere Replik zuteil werden zu lassen: :-)

Es ist durchaus eine interessante Frage, inwiefern die Parteien des politischen Spektrums, das in der Regel als "links" bezeichnet wird, heute noch dieselben Positionen vertreten wie die ursprünglich diese Sitzplätze einnehmenden Politiker.
Genauso gut kann man sich fragen, ob die traditionell als "konservativ" Bezeichneten tatsächlich stets "konservativ" denken und handeln (wenn es um 'Insekten-Food' geht, statistisch gesehen vermutlich sehr wohl, wenn es um die Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen wie der Blockchaintechnologie geht, dagegen eher nicht)?

In diesem Post ging es mir darum jedoch nicht. Die Bezeichnungen "links-grün" und "rechts-konservativ" wählte ich schlicht aus dem einzigen Grund, dass klar ist, wen ich damit meine: Die meist noch immer so bezeichneten Anhänger bestimmter politischer Parteien und Vertreter von bestimmten Positionen in der öffentlichen Diskussion.

Mir selbst liegt herzlich wenig daran, Parteien oder Menschen als "links" oder "rechts" zu bezeichnen, Wörter, die genau genommen für sich selbst keine Aussagekraft enthalten.

Hier interessierte mich vor allem, ob die Meinungen der meisten Menschen zu den vielen verschiedenen Themen miteinander, so wie von mir erwartet, korrelieren oder nicht (wobei selbstredend ein paar Kommentare unter einem Post statistisch gesehen nicht aussagekräftig sind)?

Auch ich möchte hier noch einen Nachtrag bringen.
Man kann schließlich nicht verlangen, dass sich die Leser deines Artikels eines jahrelangen Studiums der klassischen Rechten und Linken hingeben.
Deshalb hier nur ein kurzes Video von Prof. Michael Hudson (auch so ein Alt-Linker), zum Zustand der heutigen “linken” Parteien:

Das sollte jeder auswendig lernen, egal, wo er sich politisch verortet.

Würde voll auf regenerative Energiequellen setzen, Energie aus Kernspaltung halte ich allein aufgrund des anfallenden Atommülls für nicht zukunftsfähig, würde aber auch die Kernfusion fördern.

Hieraus sprich große Unkenntnis über den Fortschritt in der Atomenergie in den letzten zwei Jahrzehnten.

Ich setze auf keine dieser Ideologisch verschrobenen subjektiv geprägten Vorstellungen, solange der freie Markt und eine freie Gesellschaft ohne gelenkte staatliche Propaganda nicht existeren.

Das Nachplappern des staatlichen und ideologischen Narrativs, während derzeit in Afghanistan die Menschen bei -30 Grad erfrieren ist scheinintellektuelles Gelaber, dem jedes wissenschaftliches Fundament fehlt.

Nichts für ungut - jemand der als Steuerparasit sich ein schönes Leben macht ist für mich niemals glaubwürdig.

Hieraus sprich große Unkenntnis über den Fortschritt in der Atomenergie in den letzten zwei Jahrzehnten.

Oha, da ist ja wieder jemand sehr von seinem eigenen Standpunkt eingenommen ("Wer die Dinge anders sieht als ich, hat keine Ahnung!").

Nur kurz, ich weiß, was Transmutation ist (ich gehe davon aus, dass du darauf anspielst), komme aber zu anderen Schlussfolgerungen als du bezüglich ihrer Effizienz, Umweltverträglichkeit und praktischen Anwendbarkeit (wobei m. E. nichts gegen weitere Forschung spricht).

Der Rest deines Kommentars genügt meinen Mindestfreundlichkeitsanforderungen nicht, weshalb ich nicht weiter darauf eingehen möchte.

Wer sich mit Steuergeldern im bis zu sechstelligen Bereich ein schönes Leben macht muss damit rechnen für ideologisch gefärbte Beiträge ein entsprechendes Feedback zu erhalten.

Anders wäre es, wenn man offen zugeben würde, dass man sich nur zu gerne am Steuertopf der hart arbeitenden Bevölkerung verlustiert und daher kein Problem hat dem offiziellen Narrativ in Teilen zu folgen.

Ich erlebe nur, was an der Universität Düsseldorf tagein tagaus auf Seiten der Scheinintellektuellen passiert und habe daher auch gegenüber dieser Berufsgruppe keinen Respekt mehr. Die Mehrzahl dieser staatlich vom Steuerzahler alimentierten Zeitgenossen, die als Etatisten stets den Folterknechten nur zu gerne Beifall klatschen, würden in der freien Wirtschaft keine Anstellung finden und wegen totaler Realitätsentfremdung in einer freien Gesellschaft keinen Fuss auf den Boden bekommen. Dies gilt insbesondere für die zahllosen Geisteswissenschaftler.

Ist leider immer das gleiche Problem - aber ich bin mir sicher, dass auch für die Scheinintellektuellen schon bald die Zeit des parasitären Lebens am Gesellschaftskörper vorbei sein wird. Im Sozialismus geht das bekanntlich besonders schnell - wie die Geschichte zweifelsohne aufgezeigt hat.

Anmaßend, mit Absolutheitsanspruch entscheiden zu wollen, wer "hart" arbeitet und wer nicht (wobei ich ohnehin mehr von 'intelligentem' als schlicht 'hartem' Arbeiten halte) oder wer intellektuell oder "scheinintellektuell" sei.

Ich denke, diese Diskussion führt zu nichts (möglicherweise sitzt bei dir irgendein Stachel tief, den ich nicht kenne, und für den ich nichts kann) und wünsche dir noch einen schönen Tag.

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Wer die Dinge anders sieht als ich, hat keine Ahnung!

Hab ich nie gesagt oder geschrieben - das ist eine boshafte Unterstellung.

Bestätigt mich aber in dem Eindruck den ich habe.

Schönen Sonntag noch und nichts für ungut, wenn ich den Finger in die Wunde halte.

So ist nunmal die Faktenlage.

Du hast mit leichter Hand von der Ahnungslosigkeit einer Person geschwafelt, deren Kenntnisstand du nicht im Geringsten einzuschätzen vermagst. So recht?

Recht interessant... klar, Deine Darstellungen sind stark vereinfacht, der Lesedauer geschuldet. Gebe Dir bezüglich der "Einteilung" aber grundsätzlich recht. Würde mich dann doch sehr stark auf die Linke Seite begeben. Außer bei den Krypowährungen - da trifft Deine Einschätzung auf mich nicht zu 😀

Deine Darstellungen sind stark vereinfacht ...

Das gebe ich gerne zu.

Ich habe ja so viele Themen gleichzeitig angeschnitten, dass es mir völlig unmöglich gewesen wäre, mich mit allen in einem einzigen Post tiefergehend zu befassen.

An einigen Stellen habe ich eigene Posts verlinkt, in denen ich bestimmte Diskussionspunkte genauer unter die Lupe genommen hatte.

Klar... war keine Kritik, nur eine Feststellung - eben wegen der Lesedauer. 😀

Also - so wie ich es erwartet habe - sind meine Positionen manchmal links, manchmal rechts und manchmal kann ich mich mit dem Gesagten gar nicht anfreunden, aber zumindest bei diesen 12 Aussagen hat die "rechte Seite" doch deutlich mehr Zustimmung als die linke Seite erhalten.

Allerdings lohnt es sich z.b. beim Punkt 4 genauer hinzusehen und gerade die Aktionen der "Letzten Generation" lehne ich entschieden ab und das umso mehr wenn ich erfahre, dass die Aktivisten nachdem sie sich auf die Fahrbahn gestellt oder gesetzt haben als Nächstes in den Flieger nach Thailand steigen.

Ich denke, die Antwort auf die Frage, inwieweit der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist, hängt nicht davon ab, wie sich die 'Klimakleber' verhalten.

Wie ich persönlich zu dem scheinbaren Wiederspruch, sich für Umweltschutz einzusetzen, aber zugleich Fernreisen zu unternehmen, stehe, beschrieb ich hier.

Das der Mensch für den Klimawandel mitverantwortlich ist dürfte für jeden, der sich mit der Materie beschäftigt klar sein.

Allerdings ist es schon nicht so klar, ob der Klimawandel etwas Schlechtes ist, ich erinnere nur daran, dass es zu Zeiten der Dinosaurier auf der Erde 8,5 Grad WÄRMER was als es heute ist, was übrigens auch die Mär von der Unumkehrbarkeit widerlegt, denn wie hätte es sonst früher kälter werden können, wenn alles doch unumkehrbar ist und von selbst läuft wenn einmal ein Punkt überschritten ist, der noch wesentlich unter den Zeiten der Dinosaurier liegt ?

Was deinen anderen Artikel angeht, so hast du natürlich ein Verkehrsmittel für Fernreisen vergessen und dies ist das Schiff :-)

Das[s] der Mensch für den Klimawandel mitverantwortlich ist dürfte für jeden, der sich mit der Materie beschäftigt klar sein.

Das könnte man meinen, und das sehe ich auch so, aber Tatsache ist, dass viele das anders sehen.

Allerdings ist es schon nicht so klar, ob der Klimawandel etwas Schlechtes ist

Das ist eine interessante Frage, um die es aber zunächst nicht primär in der Diskussion geht, ob/in welchem Maße der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist.
Die Fragen nach den Ursachen und nach den Konsequenzen des Klimawandels sollte man nicht in einen Topf werfen und dann alles verrühren. :)

Von einer Mär der Unumkehrbarkeit des Klimawandels habe ich noch nie etwas gehört. :)
Allerdings reagiert ein komplexes System wie das Klima - gemessen an unserem Zeitempfinden - vergleichsweise langsam: Wir können also nicht einfach sagen "So, wir ergreifen jetzt die Maßnahmen x, y und z, und in fünf Jahren ist es dann weltweit im Durchschnitt wieder 2 Grad kälter."

Was den Schiffsverkehr betrifft, steht er bei Weitem nicht so im Fokus der Diskussion wie der Flugverkehr, weil nur ein Bruchteil aller Menschen (aus wohl verständlichen Gründen) per Schiff reist.

Hm, würde mich ja eigentlich eher als Grün-Mitte bezeichnen, wobei ich eine ganz große Partei hier in Deutschland eher relativ rechts einordnen würde die sich selber als Mitte sieht.
Bei Gendern und Frauenquote bin ich etwas unschlüssig. Eigentlich sollte das noch nicht mal ein Thema sein.
Wenn ca 50 % der Bevölkerung Frauen sind, müsste sich das ja auch überall widerspiegeln. Komischerweise ist das nicht so. Und ohne Druck würde sich da wohl auch nichts dran ändern. Aber per Gesetz etwas durchzusetzen, ist sicher nicht die beste Lösung.
Das Gendern ist jetzt erstmal nervig, weil ich es nicht gewohnt bin. Dazu bilde ich mir auch noch ein, dass ich immer offen für alles war. Mir egal wer vor mir steht, es ist jedenfalls immer ein Mensch. Andererseits, hat Sprache schon eine Macht und beeinflusst mich und wohl auch alle anderen, ohne dass man es bemerkt. Erst seitdem Wörter und Sätze wie "du bist doch behindert" oder "du Schwuchtel" immer weniger in unserem Wortschatz auftauchen, werden diese Gruppen auch mehr akzeptiert. Also kann ich mir vorstellen, dass Gendern durchaus einen Sinn ergeben kann.
Ansonsten würde ich wohl alle anderen Punkte so wie du es siehst unterschreiben.

Ansonsten würde ich wohl alle anderen Punkte so wie du es siehst unterschreiben.

Das heißt, du würdest dich - so ähnlich wie ich - nicht durchgehend bei (fast) allen Fragen einer der Kategorien "links-grün" bzw. "rechts-konservativ" zuordnen, aber eben doch insgesamte in die "rot-grüne" Richtung tendieren?

Was Frauenquote und Gendern betrifft, ist es nicht mein Ziel, dich von meiner Meinung zu überzeugen, aber sofern dich die Gründe interessieren, weshalb ich dagegen bin, verlinke ich nochmals meine Posts zu diesen beiden Themen:

Auch auf "ZEIT ONLINE" wurde ich kürzlich wieder in eine Diskussion über die Frauenquote verwickelt und schrieb dort unter anderem:

"Damit will ich ausdrücken, dass auf mich die immerwährende Spaltung/Einteilung der Menschen in Frauen und Männer befremdlich wirkt.
Ich verstehe den Gedanken dahinter: Es geht um Fairness einer Gruppe gegenüber. Aber Menschen sind Individuen. Würde ich mich als Mann um einen Job bewerben, wo es, wie beispielsweise an der hiesigen Uni, heißt, bei gleicher Eignung würde eine Frau bevorzugt, könnte ich mich doch fragen, was ich als Individuum dafür kann, dass in bestimmten Bereichen mehr Menschen arbeiten, die - so wie ich - Männer sind, was mir persönlich jedoch nicht den geringsten Vorteil verschafft.
Stattdessen würde ich aufgrund der für den Job irrelevanten Eigenschaft, Mann zu sein, benachteiligt.
Selbstverständlich bin ich für gleiche Chancen bei gleicher Qualifikation und gleiche Bezahlung für Frauen bei gleicher Arbeit.

Bemerkenswert ist, dass Menschen in Führungspositionen im Durchschnitt ca. 7 cm größer sind als der 'kleine Mann'.
Sollte sich folglich darum bemüht werden, Quoten für kleingewachsene Menschen einzuführen? Was wäre, wenn sich ein kleiner Mann und eine große Frau um denselben Job bewürben?"

Wohin würde es führen, für jede statistisch gesehen (also gemessen an ihrer absoluten Zahl) unterrepräsentierte Gruppe (seien es möglicherweise nun Rothaarige, Dicke, Dünne, Grünäugige oder mit welcher Eigenschaft auch immer 'gesegnete') Quoten einführen zu wollen? :)

Danke für deinen interessanten Kommentar!

Hört doch einfach auf absolut alles zu politisieren?

Reicht euch das Wissensmonopol und die Deutungshoheit der Wissenschaft nicht bereits?

Und dann rum heulen, dass ihr Politik freie Räume wollt - während ihr alles politisiert.

Das nenne ich 1A Projektion.