Liebe Leser,
im Folgenden eine Restaurantkritik, ein Genre, dem ich nur extrem selten verfalle, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme aufgrund der Kuriosität des Lokals. Es geht um das "Tokyo Boom", ein veganes Restaurant mit japanischem Flair, eher mit japanisiertem. Eine Art Kombination aus Hello-Kitty und wokem Anime.
Situiert ist es im 6. Bezirk in Wien, einer typischen Bobo-Gegend, und es präsentiert sich von aussen eher unscheinbar.
Der Eingangs- und Bestellbereich (es herrscht "Selbstbestellung", das Essen wird dann an den Tisch gebracht - eine Unart für mich, aber heute offenbar normal).
Hier ist alles bunt, alles aus Plastik. Gut besucht war das Lokal nicht gerade.
Man fühlt sich geradezu an einen Kindergeburtstag erinnert, aber irgendwie an einen kafkaesken.
Die Speisekarte.
Es wird gratis Japanisch-Training angeboten.
Es gibt im Hinterzimmer/Karaokeraum eine Art Photobox, in der man sich mit Kostümen ablichten kann, für die Selbstdarsteller unter den Gästen.
In der Merch-Ecke kann man überteuerte T-Shirts, Teehäferl und Anderes erwerben.
Und das Essen selbst? Ich hatte eine "Rainbow-Bowl", natürlich in Plastikschüssel und mit Plastikstäbchen serviert.
Es war ganz OK, aber nicht umwerfend. Ebenso die Dangos (Klebreis-Spieße, mit verschiedenen Dressings serviert).
Es war auch Ramune erhältlich, die typisch japanische Limonade, noch mit der traditionellen Glaskugel als Verschluss.
Punkteabzug gab es (neben dem Selberbestellenmüssen und dem Plastikgeschirr) auch für die Anbiederung an die LGBTQ-Community (auf der Homepage werden regelmässige "Drag-Shows" angepreist). Generell wirkte alles etwas künstlich und "Pseudo", so als ob 50% des Konzeptes dem hiesigen Zeitgeist verdankt wären und nicht japanischen Eigenheiten. Ich war zwar nicht wirklich lange in Tokyo, aber etwas Derartiges ist mir selbst dort nicht untergekommen. Auch isst man in Japan definitiv nicht vegan, sondern Fisch ist dort überall zu finden - logisch bei einem Land, das rundherum von Meer umgeben ist.
Fazit:
Wer eine "interessante" kulinarische Erfahrung mit ungewöhnlichem Ambiente machen will oder wer eine (pseudo-)japanische Plastik-Popkultur ausprobieren mag, dem sei dieses Lokal wärmstens empfohlen. Wer vor allem des Essens wegen in ein Restaurant geht, wird eine bessere Alternative finden.
Website:
https://www.tokyo-boom.net/
Wo?
1060 Wien, Hofmühlgasse 11
Wann?
Montag - Freitag 12:00 - 22:00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertags 10:00 - 22:00 Uhr
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Da kriegt man ja Kopfschmerzen.
Aber wenn schon draußen Fritz-Kola Schilder hängen, dann weis man schon wo es langgeht.
Übrigens, vegan ist das anscheinend nicht.
Wieso ist es nicht vegan, wegen der Thunfisch-Mayo? Auch die "Schnitzel" sind keine echten, daher nehme ich an, dass es kein echter Thunfisch ist.
Ach so... Steht das denn irgendwo? Sonst gibts nämlich Ärger, jedenfalls in Deutschland.
Es steht mehrmals auf der Homepage.
Ach ja, unten auf der Karte stehts auch...
Von dem ganzen Pink wurde mir ganz schummerig vor Augen. :)
Ich finde es übrigens erstaunlich das man es offenbar für nötig hält, allen möglichen Fleischersatz als "Schnitzel", "Wurst", "Burger" oder sonstwas zu bezeichnen - obwohl man als Veganer das im Original doch verabscheut. Das sieht man überall in Geschäften, bei vegetarischen/veganen Lebensmitteln. Irgendwie schizophren, finde ich.
Diesen Widerspruch finde ich auch aehr aufschlussreich. Wenn die gar kein Fleisch wollen, wozu dann diese Ersatzprodukte? Wenn schon, dann ein echtes Schnitzel 😋
Ganz oben die Frage des Unwissenden: Was ist oder was macht aus einer Gegend eine Bobo-Gegend?
Doch jetzt zu dem Ding, was sich Restaurant nennt. Allein hätte die Farbenpracht auf mich wie ein Schlag mit dem Gummihammer gewirkt. In manchen Bereichen des Lebens haben die Japaner vielleicht einen kleinen Hau weg, doch würden sie mit Sicherheit nie auf solch kulinarische Abwege geraten. Außerdem frage ich mich, was an einer Thunfisch-Mayonnaise so vegan sein soll? Von dem ganzen Pseudo-Vegan-Schnitzel-Gepansche halte ich ohnehin nichts.
Für dein Durchhaltevermögen verdienst du höchste Bewunderung!
Das mit der Bobo-Gegend lässt sich nicht mit einem oder wenigen Sätzen beantworten, und für mehr fehlt mir die Begeisterung für das Thema :)
Danke! Gummihammer trifft es wirklich gut!
Vollkommen ausreichend! So kann ich getrost die Armbinde mit den 3 schwarzen Punkten wieder abstreifen. :-)
Das sympatischste an dem Laden ist das Fritz Cola Schild. Wenn ich die Fahne auf Bild 5 schon sehe hätte ich schon auf den Tisch gereihert, bevor ich was gegessen hätte. Was das Ganze mit Tokyo zu tun haben soll ist mir nicht ganz klar, aber Hauptsache Dragqueen Shows in einem Fastfood Laden. Am Besten noch als Kindergeburtstagsevent.
Ist zwar schwer, aber Wien ist kurz davor dem Shithole Berlin den Rang abzulaufen.
Tja, da kann ich Dir nicht widersprechen. Aber glaube mir, dieses Lokal ist eher die Ausnahme, nicht die Regel. Der Vergleich mit Berlin ist etwas beleidigend!
Ich weiß. Hartes Brot, aber was glaubst du wie es mir so geht, der seit 12 Jahren EU Boden nicht mehr betreten hat? Wenn man nicht gerade fanatischer ORF Jünger ist und sieht, hört, liest was sich in dem Zeitraum in Wien geändert hat... Aua, Aua.
Zumindest dort gibt man sich ja alle Mühe den Anschluß an die Fachkraft- und Woke Champions-League nicht zu verlieren. Aber tröste dich. Selbst die Schweizer haben ja jetzt ihre Musterdemokratie und ihr höchstes Gut der Neutralität über Bord geworfen.
Sehr skurril alles; wie eine schräge Abklatsche von Småland.
looks like a nice decorated place , although not sure if the food is my kind of food
😜🟣🔴 Schon bisschen krass. Aber ausprobieren würde ich es auch. 👍🏻
This place looks very nice and beautiful
It is a good view
Ich finde es interessant und würde es vermutlich auch einmal aus Neugierde testen. Aber € 12,90 für so ein Schüsselchen Reis und Gemüs...... Geld wird auch immer weniger Wert.
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