Die JVA Tegel ist die Justizvollzugsanstalt mit den meisten Strafgefangenen im geschlossenen Vollzug in Deutschland und auch eins der größten in Deutschland.
Im Oktober dieses Jahres wird die Anstalt bereits 120 Jahre alt.
Heute hatte ich die einmalige Gelegenheit das Gefängnis von innen zusehen.
Leider durfte man weder Kameras noch Handys mit in die Vollzugsanstalt nehmen, sodass ich auch leider keine Fotos von den einzelnen Häusern machen konnte.
Ich durfte in die alte Teilanstalt II besuchen. Das Haus steht zurzeit leer und soll demnächst umgebaut werden. Aufgrund der verfassungskonformen Gefangenenunterbringung, sollen die Zellen vergrößert werden.
Ich muss sagen das Haus sah von innen so aus, wie jeder es bestimmt aus den amerikanischen Gefängnisfilmen kennt (wer Prison Break gesehen hat, weiß was ich meine 😅).
Die Zellen sind gerade mal 7 qm groß, die Toiletten befinden sich fast neben dem Bett und sind nur durch einen Vorhang abgetrennt.
(Es sah schon echt gruselig aus und da heute Israels Ministerpräsident zu Besuch in Berlin ist, hat die ganze Zeit ein Hubschrauber um das Tegeler Gefängnis gekreist - Ich muss ehrlich sagen ich hab mich wirklich wie im Film gefühlt.)
Außerdem besuchten wir noch das Gebäude der Sicherungsverwahrung. Dieses wurde 2014 neu gebaut, aufgrund der gesetzlichen Neureglung zum Abstandsgebot in Jahr 2013.
Dort wurde beschlossen, dass die Sicherungsverwahrten von den "normalen Häftlingen" getrennt werden müssen.
Die "Zellen" in diesem Gebäude sind viel größer 20 qm. Die Gefangenen haben hier ein extra Zimmer mit Toilette und ebenerdiger Dusche.
Sie haben eine gemeinschafts Küche und einen kleinen Aufenthaltsraum.
Außerdem werden die Gefangenen dort in arbeitstherapeutischen Werkstätten beschäftigt.
Es gibt eine Fahrradwerkstatt und eine Korbflechterei.
Was für mich komplett neu war, ist dass die Gebäude nicht Kameraüberwacht werden. Weder die Zellen noch die Flure. Auch die Telefone werden nicht von den Mitarbeitern abgehört.
Ich muss sagen ich fand diesen kleinen Ausflug sehr interessant und bin heilfroh nicht in einem Gefängnis leben zu müssen.
Naja, Sicherungsverwahrte sind keine Strafgefangenen (mehr). Daher auch gewisse "Freiheiten", nur unter Menschen dürfen die halt nicht mehr. Im Massregelvollzug werden sie auch liebevoll "Patienten" genannt, da ja der Aufenthalt auch mit entsprechender therapeutischer Behandlung verbunden ist.
Bekomme beruflich auch immer wieder mal einen Blick "hinter die Kulissen". Immer spannend und immer schön zu denken: "Ich bin hier gleich wieder weg....."
Stimmt da hast du vollkommen recht.
Es ist schon echt gruselig, was man teilweise da sieht.