Vom Loslassenkönnen
Im Monismus, in der einzigen Identität, gibt es nicht das eine, das wichtiger ist als das andere. Es gibt keine Identität in der Identität. Das ist logisch ausgeschlossen. Man kann in der Identität nicht etwas von etwas anderem abgrenzen und dann vergleichen.
Es ist wie in einer Kathedrale: Jeder Stein ist gleich wichtig, auch wenn er an einer anderen Stelle steht. Man kann zwar den Stein in die Hand nehmen und dann (illusorisch) von den anderen trennen, würde aber damit das gesamte Gebäude beeinflussen. Trotz Vielheit/Unterscheidbarkeit gibt es eine normative Gleichwertigkeit.
Der Prozess, der Wandel
Alles, was ist, kann immerzu neu bestimmt werden. Die Wahrheit ist also das Unbestimmte und niemals konkret. So verhält es sich auch mit dem Bewusstsein.
Dem, was das Bewusstsein schauen kann, wird daher auch immer etwas Leeres anhanften. Deswegen kann es auch mit Schmerzen verknüpft sein, wenn wir zu sehr an dem, was wir darin vorfinden, festhalten. Was wir darin vorfinden, ist oft nur eine Erfindung.
Es macht daher auch nur bedingt Sinn, die Wahrheit schauen zu wollen. Was es aber natürlich gibt, ist der Traum als eine Art Realisation von Möglichkeiten nach dem Motto "Wie wäre es, wenn...?"
Was wir anschauen, ist niemals die ganze Wahrheit, sondern immer nur ihr Abbild. Sie selbst wird darüber, was sie ist, immer schweigen und das sollten wir auch.