Ob die sich die Anweisungen direkt im Kanzleramt abholen oder ob das über Umwege läuft, das macht im Endeffekt doch keinen Unterschied. Man dürfte aber wohl kaum bestreiten, daß es einen Filz zwischen Politik und Medien gibt, oder stellst Du das in Abrede? Schau Dir doch mal an, in welchen Vereinen die Herrschaften hocken. Hier nur ein paar Beispiele:
In der Atlantikbrücke sind neben führenden Politikern auch führende Zeitungsherausgeber und Chefredakteure. Kornelius, Joffe, Kleber, natürlich hockt da auch Merkel. [1]. Und nicht zu vergessen, daß Merkel mit Liz Mohn (Bertelsmann), Friede Springer (Springer Verlag) per Du ist und die sind oft im Kanzleramt oder Merkel auf ihren Anwesen. Selbstverständlich unterhalten die sich nur über Fußball. Und was macht Joachim Sauer, Merkels Ehegatte? Nun, der sitzt im Kuratorium der Springer-Stiftung[2].
Wenn Clausi Klebrig also sagt, er hätte noch nie einen Anruf aus dem Kanzleramt bekommen, und gesagt bekommen, was er zu berichten habe, dann stimmt das schon. Man muß es ihm nämlich nicht sagen was er zu berichten hat, denn er weiß genau was er tun muß, um seine 600.000€ Jahresgehalt zu behalten und in den entsprechenden Kreisen zu verkehren. Entsprechend wissen das auch seine Angestellten bis runter zum letzten Kameramann. Die sind nämlich alle wirtschaftlich davon abhängig, daß sie sich keine falschen Zungenschläge erlauben. Auf Mutproben haben die wenigsten Angestellten Lust. So primitiv wie in der DDR läuft das im Westen nicht. Das war schon in den Siebzigern viel raffinierter, denn schon Helmut Schmidt war Bundeskanzler und Herausgeber von der Zeit[1].
[1] Quelle: Wikipedia, Mitgliederliste Atlantikbrücke
[2] Quelle: Friede-Springer-Stiftung