Stellt euch vor, dass aufgrund einer Überschwemmungskatastrophe, ganz Österreich unter Wasser steht und weil das nicht genug ist, müsst ihr euch jetzt vorstellen, dass zusätzlich noch ganz Tschechien und Portugal unter Wasser stehen. Das ist das Gebiet, welches von dem extrem starken Monsunregen, in Pakistan überflutet wurde. Es handelt sich, um ein Drittel der Gesamtfläche dieses Landes. Mindestens 1.500 Menschen sind bisher gestorben und etwa 33 Millionen Menschen sind durch diese Katastrophe obdachlos geworden. Der pakistanische Regierungschef Sharif hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, seinen Landsleuten in dieser schwierigen Zeit, hilfreich zur Seite zu stehen und zu helfen.
Von den enormen Überschwemmungen sind 116 der 160 Bezirke Pakistans betroffen. In Karatschi treffen derzeit, aus der Provinz Sindh, täglich 4.000 Hochwasserflüchtlinge ein. Bisher haben mehr als 50.000 Menschen Zuflucht in die Metropole gesucht.
Die WHO hat davor gewarnt, dass es in Pakistan nun drastische Einschnitte im Gesundheitsbereich gibt. Aufgrund der Überschwemmungskatastrophe, haben Millionen von Menschen ihren Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten verloren. Insgesamt sind laut WHO, 888 Gesundheitseinrichtungen des Landes beschädigt worden. Der Ausbruch von Malaria und dem Dengue-Fieber wird sich jetzt wohl extrem ausbreiten. Die Vereinten Nationen sprechen jedenfalls von einer noch nie dagewesenen Klimakatastrophe in Pakistan.
Regierungschef Shehbaz Sharif appelliert an die internationale Gemeinschaft, dass man in Pakistan nun auch langfristige Hilfe benötigt. Außerdem appellierte er an die Industrieländer, dass man Entwicklungsländer wie Pakistan, nicht dem Klimawandel ausliefern solle. Pakistan stoße nur 1 % der CO2-Emissionen aus, befindet sich allerdings unter jenen Staaten, welche am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden, aktuell auf Platz 8.
Die Klimaschutzministerin des Landes, Sherry Rehmann, hat Pakistan mit einem „vollgesogenen Schwamm“ verglichen, welcher kein weiteres Wasser mehr aufnehmen könne.
Immerhin haben die Vereinten Nationen jetzt auf die Klimakatastrophe in Pakistan reagiert und vorgeschlagen, dass die Gläubiger des Landes einen Schuldenerlass in Betracht ziehen sollen. Die Finanzierung der Katastrophenhilfe solle damit absoluten Vorrang zur Rückzahlung von Krediten haben. Pakistan wurde aufgefordert in die Infrastruktur zu investieren, damit man in Zukunft widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels sei. Möglicherweise wäre es vielleicht doch gescheiter, weltweit mehr Anstrengungen zu unternehmen, damit der Klimawandel nicht mit voller Wucht zuschlägt.
Es kann ja nicht sein, dass Pakistan oder/und andere vom Klimawandel besonders stark betroffene Länder die Zeche bezahlen, wo die Verantwortung dafür, jedoch bei den Industrienationen liegt.
Bisher ist bekannt, dass aufgrund der Überschwemmungen, 1.500 Menschen gestorben sind, 1,9 Millionen Häuser beschädigt oder gänzlich zerstört wurden, 33 Millionen Menschen obdachlos sind, 13.000 Kilometer Straße zerstört wurden und das entspricht der Gesamtlänge des deutschen Autobahnnetzes und mehr als 930.000 Nutztiere ertrunken sind. Das ist absolut keine Kleinigkeit, wurde aber in Relation zum Tod von Queen Elisabeth II., nur untergeordnet erwähnt. Etwa sieben Millionen Menschen leben nunmehr in Zelten, ohne einem Zugang zu sauberem Trinkwasser. Cholera, Dengue-Fieber und Malaria haben jetzt ihre große Zeit und abgesehen von allen jenen Personen, welche jetzt noch tot aufgefunden werden, weil diese ertrunken sind, wird die humanitäre Katastrophe noch weit größer, wenn man die Folgen der Überschwemmung bedenkt.
Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres, hat sich vor Ort, im Beisein des pakistanischen Premiers Shehbaz Sharif und des Außenministers Bilawal Bhutto, selbst ein Bild von der Überschwemmungskatastrophe in Pakistan gemacht. Im Hubschrauber überflog er die Flutgebiete der Provinzen Belutschistan und Sindh. Viel mehr als Wasser war hier nicht zu sehen. Guterres dazu: „Mir fehlen einfach Worte beim dem, was ich heute gesehen habe. Ein überflutetes Gebiet, das dreimal so groß ist wie mein Heimatland Portugal." Er hielt auch fest, dass die internationale Gemeinschaft nun Pakistan helfen müsse, denn das Land bezahle den Preis für etwas, was von anderen Ländern verursacht wurde.
Wann begreifen wir endlich, dass es sinnvoller und kostengünstiger ist, jetzt in erneuerbare Energien zu investieren, als das Vielfache, für die Auswirkungen des Klimawandels zu bezahlen?