Wie werden Wünsche Wirklichkeit? - Teil 2

in #deutsch7 years ago (edited)

Nachdem ich mich vor ein paar Tagen  hier schon einmal mit der Frage beschäftigt habe, ob und wie meine Wünsche Wirklichkeit werden, bohrt dieses Thema immer noch in mir. Eure wertvollen Feedbacks haben mich zum Weiter-Denken angeregt, und ich komme heute zum 2. Teil meiner Wunscherfüllungsfrage. Wie immer schreibe ich relativ spontan, was mir dazu einfällt, denn dann weiß ich, dass meine Intuition federführend ist. Und die kennt meist die besseren Antworten.


Wenn ich mir etwas wünsche, hat das ja einen Grund. Ich will etwas bekommen, das ich gerade brauche. Etwas, das mir gerade fehlt. Wenn ich Hunger habe, wünsche ich mir etwas zu essen, wenn ich durstig bin, wünsche ich mir ein Glas frisches Wasser, wenn ich krank bin, wünsche ich mir nichts sehnlicher als gesund zu sein.

Wünsche zeigen Bedürfnisse an

Ich will also bestimmte Bedürfnisse erfüllt bekommen. Je länger die Erfüllung dauert, desto intensiver wird der Wunsch. Wenn das Gewünschte dagegen leicht erhältlich ist, wertschätze ich die Wunscherfüllung oft gar nicht. Beipiel Wasser. Ich hatte gerade Durst, bin einfach in die Küche gegangen, habe mir eine Flasche Wasser genommen und getrunken. Ganz automatisch -  während ich in Gedanken gerade damit haderte, dass mein Wunsch nach einem Bestsellererfolg noch nicht so ganz in Erfüllung ging. Ich war also so sehr mit einem unerfüllten Wunsch oder Mangel beschäftigt, dass ich das lebenswichtige Glas Mineralwasser gar nicht wahrnahm und würdigte.

Wäre ich dagegen gerade bei 40 Grad Hitze in der Wüste unterwegs, hätte mein Wunsch nach Wasser eine ganz andere Dimension, da wäre mir das Thema Bestseller sowas von egal, da würde ich vermutlich im Augenblick alles geben für eine Flasche sprudeliges, frisches Mineralwasser. 

Welche Bedürfnisse sind die wichtigsten?

Dieses Beispiel zeigt, dass die Wünsche und Bedürfnisse je nach Lebenslage ganz unterschiedlich sein können.

Generell gibt es eine Rangordnung an Bedürfnissen, die der amerikanische Psychologe Abraham Maslov in seiner Bedürfnishierarchie formuliert hat.

  • Okay, am wichtigsten sind die körperlichen Bedürfnisse: Gute Luft zum Atmen, Essen, Trinken, alle notwendigen Nährtstoffe, Wärme, ein Platz zum Schlafen, Schmerzfreiheit, körperliches Wohlbehagen.


  • Wenn ich satt und zufrieden bin, kommen als nächstes die Sicherheitsbedürfnisse. Ich will dann eine sichere Umwelt, einen Ort, an dem ich mich geschützt fühle (meine Wohnung), oder einen starken Begleiter, der mir Sicherheit vermittelt. Kinder brauchen hier die Eltern als Sicherheitsgeber.


  • Wenn ich mich satt und sicher fühle, kommt der Wunsch nach sozialer Nähe auf. Ich will Freunde und / oder einen Partner. Ich erinnere mich, dass dieses Bedürfnis bei mir letztes Jahr nach einer Trennung sehr intensiv war. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als einen liebevollen Partner. Inzwischen habe ich ihn gefunden und muss mich immer wieder daran erinnern, dass ich ihn und seine Zuwendung auch genügend wertschätze. Denn wie oben gesagt, was man hat, das nimmt man nur allzu schnell als selbstverständlich.


  • Die nächste Ebene der Bedürfnishierarchie umfasst die Individualbedürfnisse: Wunsch nach Freiheit (finanzieller Freiheit) , nach Erfolg, Anerkennung und Prestige. Daher rührt wohl mein aktueller Wunsch, meine Texte, Bücher und was ich sonst so fabriziere, sollten mehr Beachtung finden. Gut an dem Wunsch arbeite ich gerade, ich nehme mir aber vor, trotzdem für mein Essen und Trinken, meine wunderbare Wohnung und meinen Partner glücklich und dankbar zu sein. Denn es gibt eine spirituelle Weisheit die lautet, was man nicht wertschätzt, verliert man wieder. Also, deshalb schreibe ich einmal an dieser Stelle ganz bewusst und ausdrücklich: Danke für all das Gute in meinem Leben, danke für die vielen bereits erfüllten Bedürfnisse. Danke.


  • So und nun noch zur Spitze der Pyramide, zur Selbstverwirklichung. Auch das ist ein großer Wunsch von mir, ich will nicht mit irgendeiner Tätigkeit meine Individualbedürfnisse erfüllen, also Geld, Erfolg und Anerkennung  ernten. Nein, ich will meine Berufung erfüllen und genau damit die gewünschte Aufmerksamkeit erreichen. Bin ich da unbescheiden angesichts der vielen Menschen, die nicht einmal genug zu essen haben? Vielleicht, aber andererseits ist es ja meine Berufung, mitzuhelfen, dass alle Menschen satt, gesund und glücklich sind. Von daher darf ich diesem Selbstverwirklichungsstreben schon folgen, finde ich.

Und wie erreiche ich es, dass es allen Menschen besser geht? Nun, ich wünsche es einfach für alle. Und wenn diese Wünsche in Erfüllung gehen und eine gerechtere Welt entsteht, dann sind auch meine Bedürfnisse erfüllt. Klarer Fall von win-win-Situation :-)


Alles Liebe

Johanna



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Glück kann alles und nichts bedeuten. Wenn sich alle Bedürfnisse erfüllen, ist man dann wirklich wunschlos glücklich? Wieviel mehr glücklich ist man, wenn Bescheidenheit sein Leben bestimmt?

Ja, das ist eine gute Frage, ob man irgendwann wunschlos glücklich ist. Ich denke, es ergeben sich immer wieder neue Wünsche. Und du hast recht, glücklich ist auch , wer bescheiden ist und sich mit dem zufrieden gibt, was er hat. Danke für deine tolle Ergänzung. :-)

Gern geschehen - so denke ich halt:-))) Mein Umfeld sagt, ich lebe total reduziert, ich sage, ich bin bescheiden:-)))

Was das Umfeld sagt, ist egal. Wenn du dich gut fühlst in deinem bescheidenen "reduzierten" Leben, ist es für dich wohl das Richtige.:-)

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