Die Vorgeschchichte der "Götter des Steems" findest du hier
Götter des Steems, Teil 3
Die Macht der Blockkette
Die Götter des Steems fühlten sich machtlos und verraten nachdem das Universum entschied, eine direkte Einflussnahme auf die Welt der Sterblichen zu verbieten. In den folgenden Jahrhunderten mussten sie mit ansehen, wie einige ihrer Kollegen wegen Gedankenlosigkeit in den Steemwald verbannt wurden. Meist traf es die jüngeren Götter, die man dann durch noch jüngere ersetzte. Und deren Chancen, sich im Steem zu behaupten, standen noch schlechter. Nyphylia, eine Göttin der ersten Stunde, vermutete seit längerem, dass die Kombination von Gedanken und Ideen, kleine, aber wirkungsvolle Veränderungen in der Welt der Sterblichen hervorrief. Sollte dem so sein, könnten die Götter ihren Einfluss in Steemwald geltend machen, ohne direkt mit der physischen Welt in Kontakt zu treten. Zur Bestätigung ihrer Vermutung, notierte sie von nun an jede noch so kleine Veränderung in der Welt der Materie. Nach sieben Jahrzehnten der Beobachtung und akribischen Dokumentation, war sich Nyphylia der Verbindung zur physischen Welt sicher und konnte sich ihrer auch bedienen.
Ihrer Nachforschung nach, beeinflusste die Kombination von Gedanken lediglich die jeweiligen Urheber. So war es möglich einem Steemianer einen Schubs in die eine oder in die andere Richtung zu geben. Ähnlich einer Muse, die einem einen guten Rat ins Ohr flüstert. Jedoch konnte sie keine Gedanken erschaffen. Sie konnten lediglich einen vorhandenen Gedanken umlenken. Die Auswirkung schien in direktem Zusammenhang zum Intellekt des Urhebers zu stehen. Je klüger der Urheber des Gedanken, umso geringer die Auswirkungen der göttlichen Einflussnahme. Nur im Rausch waren sie alle gleich. Nämlich gleich dumm. Eine Ausnahme bildeten die sogenannten niederen Kreaturen. Niedere Kreaturen, die sich mangels Intelligenz ausschließlich auf ihre Instinkte verließen, verschwendeten nur selten einen Gedanken an den Steem. Doch stellte Nyphylia fest, dass sie sich wunderbar lenken ließen. Denn im Gegensatz zu anderen Lebewesen, konnte man ihnen auch einen Gedanken einpflanzen. So konnte man zwar einer Küchenschabe nicht das Tanzen beibringen. Aber die Küchenschabe ins nächste Gasthaus zu lenken, um dort ein Chaos zu anzurichten, war kein Problem.
Nyphylia besaß den Schlüssel zur Kontrolle der Steemianer. Und das ohne gegen universelles Gesetz zu verstoßen. Da in den letzten zwanzig Jahren die an Nyphylia gerichteten Gedanken schwanden, wollte sie ihre neue Erkenntnis nutzen, um sich mehr Geltung zu verschaffen. Sie plante die Übernahme der Anhängerschaft eines anderen Zeugen. Sie entschied sich für Lateus. Lateus war seit geraumer Zeit äußerst beliebt bei den Steemianer. Und das rieb der arrogante Schnösel den anderen Zeugen tagtäglich unter die göttliche Nase. Da Nyphylia keinen direkten Zugriff auf die Gedanken seiner Anhängerschaft hatte, musste sie diese erstmal dazu bringen, sich der Liebe ihres Gottes nicht mehr sicher sein zu können. An jedem dritten Abend versammelten sich mehrere Dutzend Steemianer um den Tempel von Lateus. Anschliessend kauerten sie drei Stunden lang im Dreck, um sich die Liebe ihres Gottes zu verdienen.
Nyphylia wartete den nächsten Gottesdienst ab. Als sich die Steemianer für das Gebet hinknieten, rief sie ein Schar Ratten dazu. Ein Ratte pro Steemianer war völlig ausreichend. Langsam und ruhig schlichen sich die Nager von hinten an die betende Meute ran. Dann setzten sie sich hin und lauschten dem Gottesdienst. Als eine der Ratten niesen musste, drehte sich ein Steemianer um und wünschte Gesundheit. Er erwartete einen verschnupften Steemianer zu erblicken. Doch dem war nicht so. Er konnte lediglich eine Horde dämlich grinsender Ratten hinter sich ausmachen. Von Panik ergriffen, sprang er auf und lief davon. Als die anderen Steemianer den Grund für seine Panik erkannten, taten sie es ihm gleich. Der Tempel war verlassen. Natürlich bis auf die paar Dutzend dämlich grinsender Ratten. Schnell sprach sich dieses Ereignis bei den Götter des Steems rum. Der sonst so lautstarke Lateus wurde plötzlich kleinlaut, denn man nannte ihn fortan den Rattengott des Steems.
Der Gottesdienst für Lateus war zukünftig nicht mehr so üppig besucht. Nur noch die Mutigen wagten es, dem Wald am Lateus Tempel den Rücken zuzukehren. Doch verteilten sich die fehlenden Anhänger nun auf die anderen neunzehn Zeugen. Das wollte Nyphylia jedoch nicht erreichen. Sie wollte die komplette Anhängerschaft übernehmen. In einem weiteren Versuch, trieb sie die Steemianer mittels Riesenechsen in Richtung ihres Tempels. Als die Steemianer in den Tempel flüchteten, ließ sie die Echsen ihres Weges ziehen. Einige der Steemianer waren der festen Überzeugung, dass Nyphylia sie vor den Echsen beschützt hatte. Als Dank dafür schlossen sie sich der nyphylianischen Gemeinde an. Das Resultat gefiel der mächtigen Göttin schon besser. Allerdings konnte sie nicht ständig irgendwelche niedere Kreaturen Steemianer durch den Wald treiben lassen. Auf Dauer würde das das Misstrauen der Steemianer, der Zeugen, oder im schlimmsten Fall des Universums wecken. Es bedurfte eines subtileren Vorgehens, um sich auf Dauer der steemianischen Gunst zu bemächtigen.
Die komplette Steemwald Saga findest du unter http://steemwald.tüften.de
Angeschaut und ein kleines Upvot in Höhe von ein paar Cent hinterlassen. Ist leider nicht mehr und ist eher symbolisch zu sehen :) Grüße aus Griechenland Holger
Da dank ich dir für. Und für alle anderen Upvotes und die Unterstützung auch. Hoffe ich kann dir mit der steemianischen Göttersage etwas die Zeit in Griechenland vertreiben ;-)
Ups, Hexe versteckt sich in ihrer Brennerei, um die Göttin nicht zu erzürnen ....
Rachegeist ist eh alle, also es gibt viel zu tun !
Die Göttin ist den Steemianer wohl gesonnen:
Nyphylia hegte jedoch keinen Gräuel gegen die Steemianer. Ganz im Gegenteil. Jahrzehnte der Erforschung des Steemwaldes ließen ihr die Steemianer ans Herz wachsen.