Propaganda im Magazin des Deutschen Alpenvereins

Irgendwann kann man nicht mehr schweigen, ohne die Selbstachtung zu verlieren. Also habe ich eine Email an den Vorsitzenden meiner Sektion geschrieben.
Anlass war ein Artikel im neusten DAV-Magazin (Seite 36/37). Das Titelbild meines Posts zeigt lediglich dessen Anfang. Insgesamt füllt er zwei ganze Seiten, die ich den Lesern hier ersparen möchte. Er gleicht einer Erziehungsmaßnahme für "uneinsichtige" Erwachsene.

Hier gebe ich den Inhalt meines Briefes wieder:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

seit mehr als 40 Jahren bin ich Mitglied der Sektion XXXX. Anfangs habe ich an einigen Sektionstouren teilgenommen, ....
Ich mache immer noch gerne Bergtouren (auch längere, z.B. auf die XXXSpitze im letzten Jahr), allerdings nach eigener Planung. Meine Mitgliedschaft in der Sektion habe ich in allen zurückliegenden Jahren gerne weitergeführt. Als Absolvent des XXXXX Gymnasiums, als Diplom-XXXXX und ehemalige Führungskraft bei XXXX nehme ich für mich in Anspruch, über ein gewisses Maß an Bildung und differenzierter Urteilskraft zu verfügen. Soweit meine Vorrede zum Kontext.

Nun aber zum Thema:

Die Ausrichtung des Magazins des Deutschen Alpenvereins missfällt mir immer mehr.

A) Da ist einerseits die angeblich gendergerechte Schreibweise in den Artikeln. Auf Grund welcher demokratischen Entscheidung nehmen sich die Autoren das Recht, dieser dem (angenommenen) Zeitgeist zu folgen?

B) Schlimmer noch sind die regelmäßig wiederkehrenden Beiträge zum sogenannten „Klimaschutz“. Als aktuelles Negativbeispiel liegt mir der Artikel auf den Seiten 36/37 der Ausgabe 1/2023 vor. Gleich zu Beginn werden abweichende Meinungen mit den Wörtern „Filterblasen, Lobbyismus, Querdenken“ gebrandmarkt. Da ich zu dem Themenkomplex „menschengemachter Klimawandel durch CO2“ eine differenzierte, abweichende und verargumentierbare Meinung habe, fasse ich die Ausführungen nahezu als Beleidigung auf. Der Alpenverein sollte sich nicht zur Erziehungsanstalt für Andersdenkende erheben!

Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Propagandisten einer bestimmten ideologisch/politischen Ausrichtung das Magazin gekapert haben.

Gestatten Sie mir bitte in aller Kürze noch ein paar Anmerkungen:

1. Echte Wissenschaft besteht aus einem Diskurs divergierender Ansichten, Erkenntnisse und Ergebnisse, die zudem einer zeitlichen Veränderung unterliegen.
2. Prognosen über zukünftige Entwicklungen sind immer mit Unsicherheit behaftet.
3. Es gibt zahlreiche qualifizierte Wissenschaftler, die das herrschende Narrativ in Frage stellen.
4. Wenn der DAV konsequent seiner eigenen Meinung folgen würde, dann müsste er auf viele seiner Aktivitäten verzichten (insbesondere Expeditionen).
5. Der von Deutschland eingeschlagene Weg zum „Klimaschutz“ geht zu Lasten des Naturschutzes durch die massive Ausweitung der Windturbinen.

An dieser Stelle mag es genug sein.

Aus den genannten Gründen habe ich schon einige Male über einen Austritt nachgedacht. Einen derartigen Schritt hätte ich mir früher nie vorstellen können.

Ich glaube nicht, dass ich mit diesem Anschreiben etwas bewirken oder ändern kann, aber ich bin nicht mehr bereit, die mich störende Entwicklung widerspruchslos hinzunehmen.

Trotz aller Kritik wünsche ich Ihnen bei Ihrer ehrenamtlichen Arbeit für die Sektion weiterhin viel Freude und gutes Gelingen.