Hallo liebe Steemians! :)
Eine liebe Bekannte von mir die Hundetrainerin ist hat letztens einen Artikel geschrieben mit dem Titel "der perfekte Hund". Es ging darum dass man oft denkt der Hund einer Hundetrainerin müsste perfekt sein und dass das aber gar nicht unbedingt der Fall ist und das auch gut so ist.
Mir geht es auch oft so dass ich mir selbst Druck mache und denke bei mir und meinem Hund müsste alles gut laufen nur weil ich eine Hundetrainer Ausbildung gemacht habe und mit Hunden arbeite. Ich habe mir viele Gedanke über dieses Thema gemacht und möchte ein paar mit euch teilen...
Muss mein Hund perfekt sein und was heißt das überhaupt?
Was heißt überhaupt "perfekt"?
Perfekt könnte sein dass der Hund brav auf seinem Platz liegt zuhause und kommt wenn man ihn ruft zum kuscheln. Er ist ganz ruhig wenn Gäste kommen und begrüßt sie respektvoll nachdem wir sie begrüßt haben. Er wartet brav bis man ihm sein Essen gibt. Wenn es spazieren geht dann läuft er einwandfrei bei Fuß und zieht nie an der Leine. Bei der Begegnung mit anderen Hunden bleibt er ruhig und freundlich. Wenn man ihn springen lässt sollte er sich mit allen Hunden verstehen und mit ihnen spielen. Natürlich sollte er auch "perfekt" auf alle Befehle hören, Sitz, Platz, Rückruf, Bleib....und wenn man ihn zuhause alleine lässt dann sollte er auch ganz brav warten bis wir wieder kommen...beim Tierarzt sollte er auch ganz brav sein und sich entspannt behandeln lassen...und natürlich lieb zu Kindern und anderen Tieren sein und nicht jagen....und, und, und...hm ganz schön viel oder? Und die Liste könnte noch länger werden!
Aber ich werde die Liste nicht erweitern denn ich denke ihr habt verstanden worauf ich hinaus möchte ;) Wir haben viele Ansprüche an unsere Hunde, vorallem als Hundetrainer, da wir auch wissen was für Probleme entstehen können.
Haben wir auch so viele Ansprüche an uns selbst? Ja klar ich möchte gerne viel Sport machen, vegan essen, super umweltfreundlich leben, erfolgreich sein, für meine Freunde und Familie da sein...doch ich kann nicht behaupten dass ich ALLE meine Ansprüche JEDEN Tag erfülle.
Es ist super wenn man große Ziele hat und immer das Beste machen will, ich finde das einen klasse Ansatz. Auch mit seinem Hund ist es toll wenn man anstrebt ihn an die unterschiedlichsten Situationen und Befehle zu gewöhnen. Zusammen lernen macht auch spaß by the way und fördert die Beziehung ;)
Doch wir müssen auch ehrlich mit uns selbst sein und geduldig. Es ist in Ordnung wenn nicht alles immer perfekt läuft oder unser Hund kleine "Macken" hat. Ich würde sogar noch eins weiter gehen und sagen: Zum Glück hat unser Hund Macken die uns herausfordern damit wir dazu lernen können und an uns wachsen!
Meine persönlich Definition von "perfekt"
Jetzt muss ich euch noch etwas gestehen...Mein Hund ist perfekt!
Meine Hündin Joya ist vielleicht nicht perfekt so wie ich es oben aufgelistet habe, nein natürlich nicht. Sie hat auch ihre "Macken" wie jeder Mensch und jedes Tier. Doch genau deswegen finde ich sie perfekt und bin unendlich dankbar dass sie zu meinem Leben dazu gehört. Genau diese "Macken" fordern mich JEDEN Tag heraus und ich lerne immer wieder dazu und wachse innerlich. Ganz ehrlich: Wäre sie so wie oben in der Liste dann wäre sie ein ganz schön langweiliger Hund oder? Ein paar Tage wäre das schon nett aber auf Dauer möchten wir doch alle dazu lernen und an uns arbeiten.
Deswegen habe ich beschlossen für mich dass Joya "perfekt" ist. Sie ist genau der Hund den ich haben sollte da sie meine Schwächen herausfordert und wir immer weiter zusammen lernen werden. <3
Joya ist jedoch nicht mein erster Hund. Der Hund der mich viele Male zum verzweifeln gebracht und gleichzeitig meine komplette Sicht auf Hunde und mein eigenes Verhalten verändert hat und der Grund weswegen ich mich für einen Beruf mit Hunden entschieden habe ist Brombeere (ja wie die Beere :p).
Ich bin so unendlich dankbar für alles was dieser Hund mich gelehrt hat auch wenn es nicht immer leicht war. Bei jedem meiner täglichen Spaziergänge trage ich sie in meinem Herzen bei mir, sie wird immer ein Teil des Rudels bleiben. <3
Aufgabe
Als ich letztens mal wieder einen Moment hatte wo ich an mir gezweifelt habe und an Joya weil ich dachte sie müsste das oder das besser können (oder ich!^^) habe ich folgendes gemacht:
Ich habe mir 3 Listen geschrieben.
Auf der ersten habe ich aufgeschrieben was die Problemsituationen sind und warum ich denke dass sie nicht gut sind oder wovor ich Angst habe. z.B. dass sie bei agressiven Hunden auch agressiv wird und ich habe Angst dass sie auch bei anderen Hunden agressiv werden könnte.
Auf der zweiten Liste habe ich alles aufgeschrieben was ich schon tolles mit Joya erreicht habe und was ich toll an ihr finde.
Auf der dritten Liste habe ich dann versucht zu analysieren was die Auslöser/Ursachen der Problemsituationen sind und wie ich mein Verhalten in diesen Situationen verbessern könnte.
Ich hatte genau 6 Problempunkte und ganze 17 positive Punkte :)
Falls ihr auch mal in einer Zweifelphase seid kann ich euch wirklich empfehlen auch so eine Liste zu schreiben. Es ist enorm hilfreich ehrlich die Probleme anzuerkennen aber sich auch die vielen positiven Dinge bewusst zu machen.
Und zögert nicht euch Hilfe zu suchen und auszutauschen mit Professionnellen aber auch anderen Hundebesitzern.
Falls ihr in Frankfurt wohnt kann ich euch sehr Yvonne empfehlen die auch meine Inspiration für diesen Artikel war. Schaut ruhig mal auf ihrer Website vorbei! hampelhund.de
Lasst mich eure Gedanken zu diesem Artikel in den Kommentaren wissen. Er ist mir sehr wichtig und ich hoffe ich konnte euch inspirieren und zum nachdenken anregen. Ich freue mich von euch zu hören!
Alles liebe,
Helin
Mein Hund ist auch nicht perfekt. Ein Husky ist schwerer zu erziehen als andere Hunde. Aber mit viel Geduld kann es klappen.
Ja genau - Geduld, dran bleiben und an sich und seinen Hund glauben ;) Huskys sind sooo toll, ich wünsche dir und deinem Hund viel Erfolg! :)
Wir haben vier: ein nordischer , ein Schnauztermischling, eine schäferhundmixdame und einen Dackel-sonstwas-Mix. Alle im Alter von 8monaten bis 13 Jahren. Jeder hat seine Macken und Talente -wie wir Menschen auch. Die lernen wir kennen und damit zu leben, wie in jeder Partnerschaft... die 4 sind natürlich aus dem Tierschutz...
Alex
Toll dass ihr so viele Hunde bei euch aufgenommen habt! Das ist irgendwie auch das schöne daran finde ich: Man lernt seine Hunde immer besser kennen über die Jahre. An manchen "Macken" kann man arbeiten und manche akzeptiert man einfach :) Am wichtigsten ist es auch die Talente seiner Hunde wertzuschätzen und dankbar dafür zu sein.
LG!
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