Steht der Finanz-Tsunami ante Portas - rollt die Welle schon ?

in #deutsch7 years ago (edited)

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Das Problem mit all den Berufs-Warnern und Crash-Ausrufern ist, dass sie zu oft "Feuer" rufen, es nicht wirklich brennt, bzw. nur ein Feuerchen und beim nächsten kommenden Großbrand glaubt ihnen keiner mehr und viele sind so zum Sterben verurteilt.

Unser momentanes Finanzsystem tanzt schon seit etlichen Jahren auf der Raisierklinge. Auch ich habe mich schon diverse Male verschätzt, wie die Täuscher und Trickser in den Zentralbanken und ihre Helfer in den Geschäftsbanken es immer wieder geschafft haben, das tote Pferd weiter zureiten, bzw. der breiten Masse einen Koma-Patienten als kerngesund zu verkaufen.

http://www.mmnews.de/wirtschaft/48118-finanzsystem-der-tsunami-nimmt-formen-an

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Wir haben in vielen Bereichen mittlerweile allerdings Bewertungsniveaus erreicht, die man mit gesundem Menschenverstand nur noch als alarmierend bezeichnen kann.

In den neun Jahren seit Ausbruch der Finanzkrise in 2008/2009, haben Zentralbanker 14 Billionen Dollar "Funny-Money" aus dem Nichts kreiert und mehr als 20 Billionen Dollar über die letzten drei Blasen-Zyklen zusammen. Dadurch haben wir jetzt an den Aktienmärkten die 2. längste Hausse aller Zeiten.

Es ist überflüssig darauf extra hinzuweisen, dass diese 20 Billionen Dollar das globale Finanzsystem bis zur Unkenntlichkeit deformiert haben. Überall wurden die Vermögenspreise massiv aufgebläht und verfälscht. Der Großteil dieser Währungseinheiten ging in den Anleihe- und Aktienmarkt, was für eine Hyperblase rund um die Welt sorgte und ebenfalls die Immobilienpreise auf Rekordhochs steigen ließ.

Pumpt man 20 Billionen Dollar in den Finanzsektor, passieren allerhand wundersame Dinge. Ein Gemälde, von dem nicht feststeht, ob es tatsächlich von Leonardo Da Vinci ist, wechselt für die Rekordsumme von 450 Millionen Dollar den Besitzer, Marihuana-Unternehmen werden mit dem 60-fachen Jahresumsatz und bewertet und Kryptowährungen mit einem äusserst umstrittenen inneren Wert explodieren binnen 12 Monaten um 30.000% und mehr. All dies sind die Konsequenzen eines Experiments und nichts anderes als Verzweifelungstaten von Zentralbankern, ein bereits gescheitertes System zu retten, bzw. der breiten Masse vorzutäuschen, dass der Patient noch lebt.

Der Volalitäts-Index VIX war lange Zeit auf einem so niedrigen "Rund-um-sorglos-Niveau" wie noch nie, am Wochenende erlebte er einen Raketenstart und schoss um mehr als 100 % nach oben, etliche Teilnehmer wurden komplett auf dem falschen Fuß erwischt, was sie über 100 Mrd. $ kostete, Kettenreaktionen in den kommenden Tagen sind nicht ausgeschlossen.

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Eine weitere sehr große Gefahr lauert nun im Hintergrund, weil nahezu alle "All-in" investiert sind, es stehen kaum noch größere Player mit grossen Cash-Quoten an der Seitenlinie, die investieren und die Kurse weiter nach oben treiben können :

Laut Bank of America, summierten sich die Mittelzuflüsse der Privatanleger in Aktienfonds über die letzten vier Wochen auf 33,2 Milliarden Dollar, mehr als jemals zuvor.

Und wie der größte US-Broker, TD Ameritrade, berichtet, sind Privatanleger "All-in" wie noch nie zuvor. Charles Schwab, der zweitgrößte US-Broker, berichtet, dass die Cash-Bestände seiner Kunden im dritten Quartal das niedrigste Level aller Zeiten erreicht hätten.

In einer Analyse zu den Daten des Consumer-Sentiment, stellte die Deutsche Bank fest, dass Privatanleger das derzeitige Umfeld als die "jemals beste Zeit" betrachten, um in den Markt zu investieren.

Und was ist mit den institutionellen Investoren? Nun, diese sind ebenfalls euphorisch. Morgan Stanley schrieb im letzten Monat, dass institutionelle Investoren "das Boot voll mit Risiko beladen", wobei das "Verhältnis Long/Short und die Brutto-Hebelung so hoch sind, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben".

Wer den Film "Margin Call" mit Kevin Spacey noch nicht kennt, sollte ihn schnellsten anschauen. Er ist neben dem Film "The big short" der lehrreichste Film über den Irrsinn unseres Finanzsystems und beruht auf wahren Gegebenheiten, im Grunde wurde beim einen der Fall von Bear-Stearns verfilmt, der die große Finanzkrise auslöste...bei "The big short" verfilmte man den Wahnsinn um die Immobilien-Spekulationsblase in den USA, die es so weltweit jedoch schon wieder mehrfach gibt.

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Das "Margin Dept", der Kauf von Aktien auf Pump, befindet sich ebenfalls auf erhöhten Levels. Lauf jüngsten Daten der NYSE, erreichte es 580,95 Milliarden Dollar Ende November, der fünfte Rekord in Folge. In den elf abgeschlossenen Monaten des Jahres 2017 wurden 11 Höchstwerte beim Margin Dept verzeichnet.

Für den starken Börsenaufschwung sind zu einem starken Anteil sogenannte ETF´s verantwortlich. Diese Derivate, die Indices nachbilden und eine extrem niedrige Kostenquote aufweisen, werden seit Jahren den Anlegern als die eierlegende Wollmichsau verkauft, das dicke Ende könnte jedoch schneller kommen, als gedacht :

"Die große Gefahr sind die unbeabsichtigten Konsequenzen, die aus der ETF-Blase resultieren. Zwar gelten ETFs in der öffentlichen Wahrnehmung als hochliquide Anlage-Vehikel, doch die Liquidität in den ETFs kann nicht höher sein als in den zugrunde liegenden Assets selbst. Das wahrscheinlichste Szenario ist ein so genannter Flash-Crash wie im August 2015, als zahlreiche ETFs bereits mit einem Abschlag von 20% in der Handelseröffnung gehandelt wurden und der Dow Jones binnen weniger Stunden um 1.200 Punkte in die Knie ging“.

Auch die amerikanischen 10 jährigen Treasuries stossen mittlerweile in den als kritischen Bereich bezeichneten Korridor von 3 % vor, diese Zinsängste schweben wie ein grosses Damoklesschwert über den Aktienmärkten, die Teilnehmer werden nervöser und das Potential weiterer Flash-Crash steigt somit.

Den Kryptos ist nun offiziell der Krieg erklärt worden, auch die BIZ hat nun ihren Hut in den Ring geworfen...

http://www.mmnews.de/wirtschaft/48096-biz-will-bitcoin-verbot

2018 wird wohl ein unruhigeres Jahr, ob für Börsenspekulaten, Krypto-Investierte oder Bondhalter... die himmlische Ruhe mit stetigen Aufwärtsbewegungen scheint nun der Vergangenheit anzugehören, der Korrektur-Modus nimmt Fahrt auf !

Was viele Marktakteure überhaupt nicht auf dem Schirm haben, ist, dass schon lange kein "Schwarzer Schwan" gelandet ist, der Glaube an die Allmacht der Notenbanker ist grenzenlos. Vielleicht sollten diejenigen mal wieder diesen schon fast "Klassiker" aus der Bücherecke entstauben und nochmals durchlesen :

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Weitere Daten und nützliche Grafiken finden sich auch im folgenden Artikel :

https://dieunbestechlichen.com/2018/02/boerse-der-erwartete-crash/

Als ehemaliger stellvertretender US-Finanzminister weiss dieser Autor sicherlich, wovon er schreibt, mittlerweile schon länger im Lager der Kritiker und Warner verortet :

https://wunderhaft.blogspot.de/2018/02/noch-eine-verhinderte-borsenkorrektur.html

Hier noch ein hörenswertes längeres Interview mit Gregory Manarino vom Market-Report, den ich für seine sehr guten täglichen Analysen und deutlichen Worte schätze :

Auch die Hedgefonds-Legend Carl Icahn (Vorbild für Gordon Gecko/Wallstreet) hat ein ungutes Gefühl und warnt :

https://finanzmarktwelt.de/carl-icahn-das-grummeln-vor-dem-erdbeben-80557/

Auch der Papst aller Crash-Propheten, Martin Armstrong, hat eine deutliche Warnung herausgegeben und der Dax bröckelt heute schon unter die 12.000 Punkte Marke...

https://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article140550440/Es-wird-zu-einem-grossen-Crash-kommen.html

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Postingan yang Luar biasa,,
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Das ist sehr viel, sehr gute Information. Manchmal würde ich mir wünschen, das ganze ließe sich total naiv lösen. Nur mehr echte Werte. Man müsste sich halt ausmachen was echt ist.