Die Schere im Kopf - BITCOIN vs. FIAT💰💰💰💰💰

in #deutsch7 years ago

Hallo Leute,

ich lese immer wieder von ETF, ETN oder anderen Derivaten auf Kryptowährungen. Wann kommen die, gibt es sowas schon , wenn ja, wo kaufen.

Wer solche Fragen stellt, hat das System von endlichen, dezentralen, digitalen Verrechnungseinheiten noch nicht wirklich verinnerlicht.

Wie sieht unsere Welt jetzt aus:

Wir tauschen Waren, Güter und Dienstleistungen im Austausch mit Schuldscheinen.
Ein Euro zum Beispiel ist nichts anderes als eine verbriefte und verzinste Schuld.

Ein Bankkredit ist mit einem Vertrag besiegelt. Die Bank schafft damit ein Wertpapier. Nach aussen hat sie nun handelsrechtlich eine Forderung gegen den Darlehensnehmer. Darauf basierend schöpft sie einen Euro Schuldbetrag, der an den Darlehensnehmer ausgegeben wird. Da dieser diese Euros in den Umlauf des Systems bringt, hat die Bank neben der Forderung auch eine Haftung über die Kreditsumme dem System gegenüber.

Ein ähnlicher Wert wird geschöpft, wenn du z.B. einen Handyvertrag für 24 Monate unterzeichnest. Dieser Vertrag wird mit Unterschrift zu einem beleihfähigen Wertpapier. Die Telefongesellschaft kann, auf den in der Zukunft erwarteten Geldeingang, eine Schuld aufnehmen.

Ein Händler wiederum wird per Gesetz zur Zwangsannahme der Schuldscheine verpflichtet - und das exklusiv für den Euro. Er würde sich strafbar machen, seine Waren gegen eine andere Währung zu verkaufen oder gar Gold oder Silber als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Da nun die Ware gegen einen Schuldschein getauscht wird, ist die Einlöseforderung des Euro an das System vom Käufer auf den Händler übergegangen.

Die substanzielle Ware wurde mit einem substanzlosen Schuldschein beglichen, nicht aber bezahlt. Rechtlich erfolgte nun der Übergang des Besitzrechts, nicht aber ein Eigentumswechsel.

Warum nicht bezahlt? Nur dann, wenn der Euro mit Substanz gedeckt wäre - z.B. Gold, wäre er Echtgeld. Als purer Schuldschein, der seinen Wert einzig durch den Annahmezwang erhält, ist der Euro Schuldschein in dem Moment wertlos, wenn kein Händler mehr bereit wäre, seine Waren dagegen zu tauschen.

Das System arbeitet mit einer Scheindeckung. Durch die Exklusivität als einziges Zahlungsmittel, deckt er sich zum Schein mit den geschaffenen Gütern der Realwirtschaft.

Der Zins auf Schuld

Wird nun so ein giral erzeugter Euro Schuldschein auch noch verzinst, steigt mit jedem Zins und Zinseszins die Menge an Schuldforderungen gegen das System. Daher steht das System unter dem Zwang die nominale „Geldmenge“ in der Größenordnung zu erweitern, wie Schuld besteht.

Der Euro aber entsteht ja erst durch die Aufnahme von Schuld durch neue Schuldner. Wächst nun die Realwirtschaft in der Güterproduktion und Kreditnachfrage geringer als die benötigte Menge aus dem Zinseszins, bekommt das System ein Problem.

Diesem Problem ist das System damit begegnet, dass es den Leitzins auf 0 senkte, ja sogar einen Negativzins für Guthaben plant.

So ein Schritt würde sofort einen Run auf die Banken auslösen. Jeder Sparer würde sofort sein girales Guthaben bei den Geschäftsbanken gegen Bargeld der Zentralbank eintauschen wollen. Innerhalb eines Tages, wäre der Bargeldbereich vollkommen ausgetrocknet. Die Banken müssten ihren Kunden sagen, dass sie ihr Geld gar nicht in Scheinen haben, sondern alles nur eine Fiktion ist.

In ihrem Todeskampf bereitet das System nun schon seit Jahren die Leute auf ein Verbot bzw. eine starke Beschränkung der Bargeldnutzung vor.

Man muss es nur häufig genug erwähnen, nicht handeln und schon inflationiert sich die Angst davor bis es dann zum Tag X kommt. Am Automaten gibt es nur noch 50 Euro pro Mensch und Tag an die Person ausgezahlt und die Kontenbeträge dürfen nur noch für intergiralen Zahlungsverkehr genutzt werden. Die Guthaben der Konten würden mit -x % p.a. negativ verzinst. Eine Flucht aus dem Buchgeld wäre nur noch schwer möglich.

Das System erhofft sich durch diese Massnahme der Aufrechnung von Guthaben gegen Schuld, wieder in Balance zu kommen.

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deutsch bitcoin cryptocurrency kryptowaehrungen

Bild: https://www.pexels.com/photo/beautiful-beauty-blond-blur-289225/

Nun kommt der Bitcoin in´s Spiel.

Akzeptiert aktuell ein Händler die Bezahlung der Ware mit Bitcoin, so ist dies für das System noch kein Problem. Der Händler tauscht den Bitcoin wieder in Euro um. Seine Kosten, wie Miete, Löhne, Energie, Wareneinkauf etc. deckt er mit Euro. Also ist die Bezahlung in Bitcoin nur ein Zwischenglied.

Wie sieht es aber aus, wenn der Händler damit beginnt, seine Kosten in Bitcoin zu zahlen. Entlohnt er nun seine Mitarbeiter in Bitcoin, so haben sie Bitcoin nun als Zahlungsmittel in der Hand. Zahlen also das Brot beim Bäcker in Bitcoin, der wiederum seine Löhne auch in Bitcoin. Dem Schuldgeld System würde damit der Boden unter den Füssen weg brechen. Seine Wertstellung durch den Annahmezwang würde sich in Luft auflösen.

Wir müssen also davon ausgehen, dass das System ab einem gewissen Akzeptanzgrad von Bitcoin - stellvertretend aller Kryptowährungen - Gesetze erlassen wird, welche die Bezahlung mit Bitcoin verbieten oder mit einer Steuer belegen.

Würde das in der Praxis funktionieren? Als erstes müßte der Gesetzgeber Bitcoin als Währung einstufen, um ihn als Währung auch verbieten zu können. Wie könnte der Gesetzgeber die Kapitalflucht kontrollieren? Wäre es nicht einfach, wertvolle Briefmarken in Euro zu kaufen um sie dann im Ausland zu verkaufen und dann dort den Betrag in ein anonymes Wallet zu transferieren?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass all die Fragen schon lange in den Systemetagen erörtert werden. Egal welchen Weg das System einschlägt, verbieten oder akzeptieren, beides führt in´sChaos.

Der Ausweg?

Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass das System recht zeitnah ein E-Euro Coin einführt. Der würde sich dann dem Bitcoin gegenüberstellen. Aber würden die Leute den Schwindel Bonbon schlucken? Er könnte werder dezentral ohne Herrschaft sein, noch könnte er nicht die Eigenschaft der Endlichkeit aufweisen. Das Kapital würde weiterhin in ein Echtgeld, wie Bitcoin abfliessen. Man kann es drehen wie man will, das Brötchen in Euro wird immer teurer und in Bitcoin immer billiger. Für welches Zahlungsmittel werden sich die Leute langfristig entscheiden?

Was denkst du? Welches System wird als Gewinner hervorgehen?

Wer es bis hierhin geschafft hat zu lesen, der wird sich kaum noch die Frage stellen, wo er ein Fiat Derivat auf eine Kryptowährung kaufen kann.

Danke für´s lesen und für einen kleinen Wertausgleich.
BTC - 132bgvVwJQAyt8w3WopJfLyejj9cjfAbrN

Euer FOOTPRINTER TN

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sehr schön erklärt. So langsam komme sogar ich hinter das Geheimnis unseres Betrugs-Euros.

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Als gesetzliches Zahlungsmittel bezeichnet man das Zahlungsmittel, das niemand zur Erfüllung einer Geldforderung ablehnen kann, ohne rechtliche Nachteile zu erleiden. Im Euroraum ist Euro-Bargeld das gesetzliche Zahlungsmittel; nur die Zentralbanken des Eurosystems dürfen es in Umlauf bringen. ... https://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Service/Glossar/_functions/glossar.html?lv2=32032&lv3=62252 Kein Wort vom Giral Euro. https://www.gesetze-im-internet.de/bbankg/__14.html