Servus liebe Leute!
Wer seinen Alkoholkonsum immer noch damit rechtfertigt, seiner Verdauung etwas Gutes zu tun, hat sich vermutlich nie eindringlich mit diesem Thema beschäftigt.
Ahh, bin ich vollgefressen, Ohh, steht mir die Wampe. Aussprüche wie diese oder ähnliche sind wohl jedem bekannt. Danach kommt meist, als wäre es schon immer eine Einheit gewesen, der Ruf nach dem Verdauungsschnaps. Meist in einer Form des Legitimierens und des Mitmachens. Ich brauch jetzt einen Schnaps, ihr auch?
Natürlich lediglich der Verdauung wegen.
Nach dem ersten Stamperl, spätestens nach dem Zweiten oder Dritten stellt sich dann tatsächlich eine Entspannung ein.
Woran liegt das?
Der Alkohol wirkt auf den Magen, genauso wie auf unser Hirn, betäubend.
Betäubend bedeutet, daß die Kommunikation der Nerven untereinander stark beeinträchtigt wird. Dies ist ab einem bestimmten Alkoholspiegel im Blut auch von Nicht-Wissenschaftlern deutlich zu beobachten.
Er wirkt überdies schmerzstillend und entspannend, sodaß wir irrtümlicherweise annehmen, wir täten unserem Körper etwas Gutes.
Es tritt aber das genaue Gegenteil ein. Der Körper reduziert, oder stellt die Verdauungstätigkeit völlig ein.
Warum ist das so?
Unser Körper geht hier seinen eigenen Weg, im Gegensatz zu unserem Verstand, und das ist gut so.
Der Körper wird sich immer um das Ereignis mit der höchsten Priorität kümmern und das ist hier der Vergiftungszustand durch den Alkohol.
Eine Alkoholvergiftung fängt nicht erst bei 3 oder 4 Promille an, nicht für unseren Körper.
Sobald Alkohol festgestellt wird, werden von nun an alle Körperfunktionen gegen dieses Ereignis vorgehen, bishin zur völligen Entgiftung. Erst danach wird sich der Körper beispielsweise wieder um die Verdauung der Nahrung kümmern.
Alkohol fördert also in keinster Weise die Verdauung, im Gegenteil, er verlangsamt, oder stoppt sie sogar.
Nun werden sicherlich einige in Schnappatmung verfallen und sagen, naja ich trinke nur Kräuterschnaps und die Bitterstoffe der Kräuter regen doch die Verdauung an, das ist doch wissenschaftlich bewiesen.
Ja, das stimmt, wäre da nicht der Alkohol der dieses wieder zunichte macht.
Weitaus hilfreicher wären hier Tees, wie z. B. Kümmel, Lorbeer, Pfefferminz oder auch Fencheltee.
Wenn man aber schon beim Kochen oben genannte verdauungsfördernde Zutaten verwendet, speziell Kümmel, wird man erst gar nicht das Bedürfnis verspüren, einen Verdauungsschnaps trinken zu müssen.
Im übrigen: „Gut gekaut ist halb verdaut“, hat immer noch einen hundertprozentigen Wahrheitsgehalt vorzuweisen.
In diesem Sinne, guten Appetit.
wienermelange
Ich habe beschlossen, Deine gut recherchierten Erkenntnisse zu ignorieren und mich weiterhin manchmal an einem Verdauungsschnaps zu erfreuen! :)
Oder anders formuliert:
Es ist wohl so, dass du Recht hast, aber meine Meinung gefällt mir besser!
Ja, den Spruch kenne ich, nicht zuletzt auch aus meinem Munde.
Ich halte das sprachlich und inhaltlich für eine großartige Kompromissformel! Prost! :)
Hehe, naja das soll auch nicht heißen, daß ich derjenige bin der den ersten Stein werfen darf. Ab und an genehmige ich mir auch Einen.
Ich muß jetzt zu Bett, sonst würde ich darauf direkt mit Dir anstoßen!
Was hältst du von Bittertropfen (alkoholische Lösung von pflanzlichen Bitterstoffen) in homöopathischen Mengen VOR dem Essen?
Für jemanden, der auf die Unterstützung seiner Verdauung, aus welchen Gründen auch immer, angewiesen ist, ein durchaus adäquates Mittel. Es soll angeblich auch den Appetit zügeln.
Abhilfe könnte auch schaffen, wenn man den Fettgehalt der Speisen drastisch reduzieren würde, denn der ist meist der Auslöser für das Völlegefühl und die Verdauungsprobleme. Natürlich spielt hier auch der Zustand unserer Darmflora eine Rolle und auch meist die Übersäuerung der Magensäfte, die speziell durch den Verzehr von Eiern, Käse und fettreichem Fleisch in Regionen getrieben werden wo sie eigentlich nicht hingehören (Sodbrennen). Hartkäse ist hier ein Paradebeispiel, er braucht mit Abstand am längsten, den Verdauungstrakt zu durchlaufen. Gepaart mit Wein natürlich um so länger. Gemüse hingegen, wie beispielsweise der Paradeiser, sind extrem leicht verdaulich, da freut sich der Magen, denn sie werden in null Komma nichts in den Darm verfrachtet, je schneller desto besser.
Grundsätzlich gilt, wie bei allem, die Regel, ich darf alles aber in Maßen.
Das gilt auch für alkoholische Getränke.
Tägliche Tetrapack-Fusel-Drinker haben diese Schwelle bereits überschritten.
Passend dazu fällt mir das Lied von Arik Brauer "Spiritus" ein.
Hier noch ein allgemeines Video dazu:
Sehr informatives Video.
Habe mich gleich ein wenig mehr damit befaßt und da ist tatsächlich mehr drin als ich dachte. gehört fast schon, über den Daumen gepeilt, zu den "Alleskönnern".
Abgesehen von den Vitaminen C, E, B1, B2, B6 und A, sind auch die Mineralstoffe wie Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Kupfer, Eisen, Fluor, Zink, Jodid, Mangan und Silizium enthalten. Auch wichtige Aminosäuren wie z. B. Arginin.
Guter Tipp!
Vorwarnung: Es schmeckt grauenvoll ;)
Also ich habe mir in den letzten Wochen angewöhnt nach großen Mahlzeiten immer etwas Apfelessig zu trinken. Es hat wirklich den Effekt, den man sich von dem Absacker immer erhofft hat. Die Verdauung wird angeregt und das Fülle-Gefühl verschwindet.
Das ist ein sehr interessanter und informativer Artikel, wenn man so ein Verdauungsschnäpschen trinkt macht man sich da eig. keine Gedanken darüber. Durch dich bin ich da jetzt etwas ins Gübeln gekommen, auf jeden Fall vielenDank für deine Aufklärung. In diesem Sinne noch viel Spass und Erfolg bei Steemit.
Ich danke Dir.
Leider hinterfragen wir unsere täglichen Gewohnheiten zu wenig. Ich persönlich tat das auch viel zu selten, jedoch ist es nie zu spät um damit zu beginnen.
lg, wienermelange
Genau so ist es, Du hast mich ja mit deinem Artikel dazu angeregt darüber nachzudenken, und mit nie zu spät hast Du sowie so recht, ich bin 68 und immer noch bereit dazu zu lernen. Ich bin erst seit ca 3 Wochen bei Steemit und da gibt es unglaublich viel zu lernen. Aber es macht mir halt viel Spass bei Steemit, da fällt das lernen a bissl leichter.