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RE: Die weite Welt der Videoschnittprogramme

in #deutsch4 years ago (edited)

DaVinci Resolve ist ein fantastisches, voll professionelles Programm - wenn Du eine Maschine hast, auf der es läuft. Die Systemanforderungen sind jenseits von Gut und Böse! Ich sag mal so, wenn Du so einen Rechner hast, ist "langsam" das letzte der Probleme, die Dir bei kdenlive auffallen werden. Die Instabilität scheint nur aufzutreten, wenn kdenlive der Speicher ausgeht; ich habe mir angewöhnt, andere Programme - besonders den Webbrowser - wegzuklicken, wenn ich mit kdenlive arbeite. Du brauchst eigentlich sehr wenige Effekte, um gutes Video hinzukriegen. Ich nutze fast nur diese:

Video:
Speed - ändert die Abspiel-Geschwindigkeit; unbedingt immer als ersten Effekt hinzufügen vor dem Schneiden (!!!) des Clips, sonst kommen seltsame Ergebnisse raus. Graduelle Geschwindigkeitsänderungen, vor allem in Verbindung mit anderen Effekten, erforden viel Fingerspitzengefühl und häufiges Speichern.
Transform - Korrigieren von Bildausschnitten, ideal um aus 4K Drohnenclips das Meiste rauszuholen. "Künstliche" Rotations- und Zoomeffekte mittels Keyframing.
Levels - Komplette Belichtungskorrektur mit Histogramm im Bild
RGB Adjustment - Farbkorrektur. Es gibt einen "White Balance"- Effekt, aber der hier wird eh mitbenötigt, da mach ich den Weißabgleich gleich hier mit, nach Gefühl.
Saturation - Sättigung nachregeln.
Sharpen - Schärfe nachregeln.
Blur - Unschärfe erzeugen, z.B. wenn man eine Hintergrundspur für Hochkant-Clips braucht. Mit dem Keyframing des Transformationseffekts kann man schön diesen Hintergrund animieren.
Fade from Black, Fade to Black - Ein-/ausblenden von Video. Man kann das auch mit Transitions machen, aber diese sind meist schneller.

Audio:
Normalize - Normalisiert den Audiopegel. Mein Standard ist 99% Gain, 300% Max Gain, 120 frames (5 Sek.) Window. Die Voreinstellung 1000% Max ist Schrott und führt zum Übersteuern bei an sich brauchbarem Ton.
Volume - Lautstärke. Mittels Keyframing lassen sich Überblendungen zwischen den Spuren auf den Beat genau perfekt arrangieren. Das nutze ich auch für Ein-/Ausblenden anstelle von "Fade In" und "Fade Out".

Zu den Transitions (Übergänge):
Gerne wird der "track"-Parameter übersehen, weil er auf "Auto" voreingestellt ist, was meistens funktioniert. Wenn man mehrere Videospuren auf eine Spur überblenden will, kann man das manuell machen, z.B., um Video 1 und Video 2 gleichzeitig auf Video 3 zu überblenden, stellt man "track" auf "Video 3" anstatt "Auto", dann klappt's. (Obwohl der Übergang dann "in der Luft" hängt.)

Fazit: kdenlive kann praktisch alles was man so braucht, nur ist es manchmal schwierig, dahinter zu kommen, wie es geht. Die Lernkurve sollte nicht unterschätzt werden.

Wünsche auch weiterhin frohes Filmen und Fliegen :-)