Nachdem ich mich dreimal umentschieden habe, steht mein Leseprogramm seit letzter Nacht fest. Es wird sinnlich, tiefgreifend und hochdramatisch!
Ich habe drei meiner Gedichte ausgewählt, die sich in ihrer Theatralik sukzessive steigern. Abschließend sorgt Napoléon für den dramatischen Abgang, indem ich zwei kurze Briefe von ihm aus meinem Fliegenden Frenni vorlesen werde. Bei dieser Gelegenheit werde ich dann auch die restlichen Verlagsexemplare, die seit vier Jahren unbeachtet bei mir im Regal stehen, versuchen, unter die Leute zu bringen. Da ich sie verschenke bin ich guter Dinge.
Hier kommt eines der Gedichte, das in einem Moment größten Herzschmerzes entstand, der in einer Fernbeziehung manchmal vorkommt. Ich habe es ursprünglisch in Englisch geschrieben mit dem Titel „Under the Sycamore Tree“, den ich mir von Shakespeare klaute. Romeo schmachtet unter dem Sycamore Tree, in dem Wort Sycamore stecken sick und amore, denn Romeo ist liebeskrank. Maulbeerbaum trifft es nicht sonderlich, daher habe ich die Linde gewählt, auf dass sie den Schmerz lindern möge. Die alte Esche bezieht sich auf den Weltenbaum Yggdrasil, der auch eine Esche ist. Im Englischen heißt es Ash, was Asche bedeutet.
Unter der Linde
Ob ich leide, fragst du -
Ja! Ich schmachte
unter der Linde!
Sechs Wochen noch
voll beißender Qual
und all die Jahre mehr
des Wartens und der
Sehnsucht nach dem
Geruch von deinem Haar!
Nach der Berührung
deiner Hand, deinem
Atem an meinem Hals -
die Welt ist zu klein
für meinen Schmerz!
Unmöglich! Für ein Herz
nur, diese schwere Last
zu tragen, lieber möcht‘ ich
ertrinken im Fluß der Hel.
Wage es, hinabzusteigen,
ohne zögern renne in die
Dunkelheit und brenne,
springe in die Flammen
der Nacht, verbrenne
alles ohne Zweifel -
In diesem Feuer
wird er sein, er, der
die Glut ertragen kann
und meine Flammen
zu hüten weiß, ich tue es!
Wie soll ich es wissen,
ob er die Glut ertragen und
meine Flammen hüten will
wenn ich nicht mein Alles
vor ihm niederbrennen kann?
Viele Male brannte ich,
viele Male lebte ich -
und meine Seele wurde Feuer.
Ob ich leide, fragst du?
Ja! Ich verbrenne
unter der alten Esche.
Und hier ein kleiner Einblick ins dramatische Ende mit einem Auszug aus einem Napoléon Brief während des Ägyptenfeldzuges:
„… Was die Übelgesinnten und diejenigen betrifft,
die meinem Willen entgegen sind,
so nennen sie sie mir.
Gott hat mir die Kraft verliehen,
sie zu bestrafen; sie sollen erfahren,
daß mein Arm nicht schwach ist!“
Wir sehen uns auf der Party im Oak&Ice https://steemit.com/dash/@aaronkoenig/nackte-poesie-bei-dash-101
In diesem Sinne, auf die Liebe und das Drama, Prost!
Deutsche Madame Dash ;-) Viel Spass und Erfolg morgen :-)
Danke! Kommst du etwa nicht???
Kann ich mir eigentlich nicht entgehen lassen aber der Laden scheint ja auseinader zuplatzen.Hehe. Über 100 Anmeldungen.
Wird kuschelig ;)
i agree with you.nacktepoesie, drama and dash die party so we remind now..
thanks a lot..