As an island country, Japan naturally has a lot of coastline to offer and as I've written so many times on this blog, I'm a huge fan of the big water and am always happy to get down to the sea. Fortunately, it doesn't take me that long to reach the beach from the place where I'm currently living, which I really appreciate.
I also particularly enjoy exploring new coastal areas and discovering a whole new side to the sea on our trips and excursions through the Land of the Rising Sun.
A few years ago, we were traveling in Ishikawa Prefecture and took a trip around the Noto Peninsula. This peninsula, which is somewhat off the beaten track, lies roughly in the middle of the main Japanese island of Honshu and stretches a long way out into the Sea of Japan.
The coastal area is mostly quite mountainous and rocky, which was good for the scenery and always led to very interesting views and vistas. At one point, for example, we found these two rocks, which were connected by a straw rope.
These ropes, called shimenawa 注連縄, are made of rice straw and in Shintō they separate the world of the gods, the kami, from the world on this side. Shimenawa can be found at the gates, the toori, of many Shinto shrines, but also at house shrines, on trees and, like this one, on rocks.
Even though I tend to keep a low profile when it comes to religion, from time to time I like to be impressed, and that still works pretty well in Japan. It is probably this unique, intense atmosphere that welcomes me to such places and which at times also manages to make me reflect.
DEUTSCH
Als Inselreich hat Japan natürlich eine ganze Menge an Küste zu bieten und wie ich hier in diesem Blog ja schon so viele Male geschrieben habe, bin ich ein sehr großer Fan des großen Wassers und freue mich jedes Mal von Neuem, wenn ich es schaffe, ans Meer zu kommen. Glücklicherweise brauche ich auch gar nicht so lange, um von dem Ort, in dem ich gerade residiere, an den Strand zu kommen, was ich sehr zu schätzen weiß.
Und auch bei unseren Reisen und Ausflügen durch das Land der aufgehenden Sonne macht es mir ganz besonderen Spaß, neue Küstengegenden zu erkunden und das Meer dabei immer von einer ganz neuen Seite entdecken zu können.
Vor einigen Jahren waren wir in der Präfektur Ishikawa unterwegs und hatten einen Ausflug um die Noto-Halbinsel gemacht. Diese etwas Abseits von den bekannten Wegen gelegene Halbinsel liegt ungefähr in der Mitte der japanischen Hauptinsel Honshu und erstreckt sich ein ganzes Stück in das Japanische Meer hinein.
Die Küstengegend ist meist recht bergig und felsig, was der Szenerie guttat und immer wieder zu sehr interessanten Ansichten und auch Aussichten geführt hatte. An einer Stelle fanden wir zum Beispiel diese beiden Felsen, welche mir einem Strohseil verbunden waren. Diese Shimenawa 注連縄, genannten Seile oder Taue sind aus Reisstroh, und im Shintō trennen sie die Welt der Götter, der Kami, von der diesseitigen Welt. Shimenawa findet man an den Toren, den Toori, vieler Shintoschreine, aber auch an Hausschreinen, an Bäumen und so wie hier an Felsen. Sie markieren die Wohnorte der Kami und symbolisieren die Anwesenheit eines Gottes oder einer göttlichen Kraft.
Auch wenn in Sachen Religion mich eher zurückhalte, lasse ich mich doch hin und wieder gerne beeindrucken, und das klappt in Japan weiterhin ziemlich gut. Es ist wohl diese so besondere, intensive Atmosphäre, die mich an solchen Orten empfängt und auch mich ab und zu zum Reflektieren bringt.
Whether there are really some kami living in or around these rocks is ultimately not that important. What I got to see was charming and inviting and didn't fail to have an effect on me. I like to take opportunities like this to stop and look around and, as I wrote at the beginning, it's always great to be down by the sea. I enjoy getting close to the water, whether it's a sandy beach or a stone beach, and there's always something interesting and unexpected to discover.
Ob nun wirklich Kami hier in oder um diese Felsen leben, ist am Ende dann auch gar nicht wichtig. Das, was ich zu sehen bekam, wirkte reizvoll und einladend und hat seinen Effekt auf mich nicht verfehlt. Ich nutze solche Gelegenheiten gerne, um anzuhalten und mich umzusehen und, wie anfangs bereits geschrieben, ist es hier am Meer einfach immer toll. Ich genieße es, nah ans Wasser zu kommen, ganz egal ob Sandstrand oder Steinstrand, denn es gibt immer etwas zu entdecken.
Especially on rocky beaches, where nature has been working and changing the landscape for ages. Over the course of time, caves like this are created down here by the sea, which makes you wonder whether they could also serve as homes for the kami.
But they probably also want their peace and quiet and don't feel like revealing themselves to us. I can fully understand that, because some places are best enjoyed on their own...
Insbesondere an felsigen Stränden, wo die Natur schon seit Ewigkeiten dabei ist, die Landschaft zu bearbeiten und zu verändern. Dann entstehen hier unten am Meer im Laufe der Zeit solche Höhlen, bei denen man sich auch fragen könnte, ob diese nicht auch den Kami als Wohnorten dienen könnten.
Wahrscheinlich wollen sie aber auch ihre Ruhe haben und haben eher keine Lust, sich uns zu zeigen. Ich kann es verstehen, denn manche Orte genießt man am besten für sich allein...