Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen
The War Children Break Their Silence
Deutsch
english below ⬇️
Die vergessene Generation: Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen
Noch nie hat es in Deutschland eine Generation gegeben, der es so gut ging wie den heute 60- bis 75jährigen. Doch man weiß wenig über sie, man redet nicht über sie - eine unauffällige Generation. Jetzt beginnen sie zu reden, nach langen Jahren des Schweigens.
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So wurde eine ganze Generation geprägt: Man funktionierte, baute auf, fragte wenig, jammerte nie, wollte vom Krieg nichts hören - und man konnte kein Brot wegwerfen.
2 Zitate aus der Beschreibung des Buches.
Ich gehöre nicht zu dieser Generation. Auch meine Elter nicht wirklich. Mein Vater war Jahrgang 1920, meine Mutter Jahrgang 1922. Beide sind schon einige Jahre tot.
Aber auch meine Eltern haben wenig über den Krieg erzählt, was das mit ihnen gemacht hat. Mein Vater hat einiges über seine 5 Jahre Kriegsgefangenschaft in Russland erzählt. Vom Krieg weiß ich eigentlich nur, dass sie oft mehr Angst vor Partisanenangriffen hatten als vor dem sichtbaren Feind. Die Kriegsgefangenschaft war wohl ziemlich schrecklich. 2 mal stand er auf der Liste derer, die evtl. entlassen wurden. 2 mal hat ihn wohl die gleiche russische Ärztin wieder von der Liste gestrichen. Die Kriegsjahre und die anschließende Gefangenschaft waren sicher traumatische Erfahrungen. Aber darüber sprechen? Nein, nicht wirklich.
Über ein besonderes Ereigniss bzw. Erlebnis hat er aber manchmal erzählt. Er mußte wohl bei einer Bauersfamilie in Russland oder der Ukraine (ich weiß es nicht mehr wirklich) mitarbeiten. Dort wurde er wohl sehr gut behandelt. Zum Abschied haben sie ihm einen Löffel geschenkt. Er hatte also von da an seinen eigenen Löffel. Und den hat er behütet wie sein kostbarstes Gut. Bis zu seinem Tod hat er diesen Löffel aufbewahrt. Und er hat auch keinen anderen Löffel benutzt, selbst an einem Festtag, wenn das "gute Besteck" aufgelegt wurde. Dieser Löffel hat ihm wohl sehr sehr viel bedeutet. Was genau, darüber hat er nicht wirklich gesprochen.
Darüber hinaus wirken die Traumata der Kriegskinder oft transgenerational weiter.
Was heißt das? Naja, diese Traumata übertragen sich von Generation zu Generation. Auch ich habe sie indirekt mitbekommen und habe sie vielleicht an meine Kinder weiter gegeben. Sicher kann ich das nicht sagen, aber für mich war da immer eine gewisse Distanz zu meinen Eltern. Gewisse Fragen stellt man nicht, über bestimmte Themen wird nicht gesprochen. Dieses Schweigen läßt viele Fragen offen und das hat sicher auch seine Wirkung bei mir hinterlassen.
Aber solche traumatischen Erfahrungen haben andere Generationen ebenfalls gemacht. Und nicht nur in Deutschland sondern in vielen Ländern der Welt. Das muss nicht unbedingt Krieg sein, da gibt es viele Möglichkeiten für traumatische Erlebnisse. Aber das Schweigen kann diese noch vertiefen, dazu beitragen, dass diese unbewußt von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Ich würde mir und allen die darunter leiden wünschen, dass dieses Schweigen irgendwann gebrochen werden kann.
Hochzeitsbild meiner Eltern
english:
The Forgotten Generation: The War Children Break Their Silence
Never before in Germany has there been a generation that was as well off as today's 60- to 75-year-olds. Yet little is known about them, and they are not talked about – an inconspicuous generation. Now they're starting to speak, after long years of silence.
...
This is how an entire generation was shaped: They functioned, built, asked few questions, never complained, didn't want to hear about the war—and they couldn't throw away bread.
2 quotes from the book's description.
I don't belong to that generation. Neither did my parents, really. My father was born in 1920, my mother in 1922. Both have been dead for several years.
But my parents also didn't talk much about the war, what it did to them. My father talked a bit about his five years as a prisoner of war in Russia. All I really know about the war is that they were often more afraid of partisan attacks than of the visible enemy. Being a prisoner of war was apparently pretty terrible. Twice he was on the list of those who might be released. Twice the same Russian doctor probably removed him from the list. The war years and the subsequent imprisonment were certainly traumatic experiences. But talking about them? No, not really.
He did occasionally talk about a particular event or experience, though. He apparently had to work for a farming family in Russia or Ukraine (I don't really remember). He was apparently treated very well there. As a farewell gift, they gave him a spoon. So from then on, he had his own spoon. And he guarded it like his most precious possession. He kept this spoon until his death. And he didn't use any other spoon, even on a special day when the "good cutlery" was used. This spoon must have meant a lot to him. He never really talked about what it meant.
Furthermore, the traumas of war children often have transgenerational effects.
What does that mean? Well, these traumas are passed on from generation to generation. I, too, experienced them indirectly and may have passed them on to my children. I can't say for sure, but for me, there was always a certain distance from my parents. Certain questions aren't asked, certain topics aren't discussed. This silence leaves many questions unanswered, and that certainly had an impact on me.
But other generations have had similar traumatic experiences as well. And not just in Germany, but in many countries around the world. It doesn't necessarily have to be war; there are many possibilities for traumatic experiences. But the silence can deepen them, contributing to them being passed on unconsciously from generation to generation. I wish for myself and all those who suffer from it that this silence can be broken at some point.
My parents' wedding picture
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Hi...ich bin mit Geschichten über den Krieg aufgewachsen, mein Opa war erst an der Ostfront dann im Afrika Korps, er war 6 Jahre in Gefangenschaft, sein älterer Bruder, der lebte die letzten Jahre in unserem Dorf ist mit einer der letzten Maschinen aus Stalingrad raus gekommen. Meine Oma, gebürtig aus Breslau , ist einen Tag vor dem Bombenangriff auf Dresden mit ihrem Säuglings Bruder und ihrer Mutter mit dem Zug nach Brünn umgeleitet worden.
Krieg war kein Tabu bei uns, er war auch erst 35 Jahre her...Wahnsinn Eigentlich...die Gefühle in ihnen waren es vielleicht...Mein Opa hatte Spätfolgen von Malaria Impfungen und Panzerschokolade...!..
In Brandenburg gibt es eine Generation die 46 ..47 geboren wurden...slawische Gene haben..gibt es viele Studien zu...woher die gene kommen...ich denke mal das brauchen wir nicht erfragen.
Diese Generation hat das Land wieder aufgebaut, mühsam, fleißig, entbehrsam, ohne murren...Ihnen gehört der Dank
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