Kämpfende Omas, Picknick in den Bergen und Verdacht auf Covid19 ...

Sie sind wieder da!
Ungeachtet der rasanten Verbreitung des allgemein bekannten Erregers, strömen die Touristen wieder in Scharen durchs Dorf und belagern die Strände.
Die Restaurants sind proppevoll, es bilden sich gigantische Warteschlangen davor, natürlich steht man dicht beieinander und ob nun mit oder ohne Maske scheint den meisten dort egal zu sein.
Zumindest konnte ich bisher noch keine Schlägereien zwischen Befürwortern und Verweigerern beobachten, wie vor einigen Tagen vor dem Postamt.
Dort weigerten sich drei junge Surfer in der Menschenschlange ihren Gesichtsschutz aufzusetzen, was wiederum einen Mittfünfziger derart auf die Palme brachte das er handgreiflich wurde, die Bengels sich schlagkräftig wehrten und im Nu war eine kleine Massenschlägerei im Gange, an der sich selbst eine wild mit der Handtasche um sich schlagende alte Dame beteiligte.
Mein Einsatz dabei beschränkte sich weitestgehend auf den Schutz dieser temperamentvollen Frau, die die 70 bestimmt schon überschritten hatte, aber kämpfte wie eine wilde Tigerin und mich eigentlich nicht brauchte.

Viel zu viel Aufregung für meinen Geschmack und so zogen wir am Sonntag anstatt an den Strand, zur Abwechslung mal in die Berge.
Ein Freund lud zum gemeinsamen Picknick, mit ein paar Leuten der sonntäglichen Beach Gang, an seinem Badeteich.

Die Badetemperatur des kleinen Sees, lag deutlich über der des Atlantiks und Jung und Alt waren kaum aus dem Wasser zu bekommen.
Meine Erfolgsaussichten dort einen Süßwasserbarsch an die Angel zu bekommen, welche ich voraussichtlich mitgebracht hatte, tendierten auf Grund des Lärms im Wasser gegen Null.

Zum Glück hatte jemand ein paar frische Sardinen mitgebracht, die später noch auf dem Grill landeten und mit frisch gebackenem Brot verspeist wurden.

Vorher hieß es aber noch den Grillplatz zu wässern, denn ein verirrter Funke kann in dieser trockenen Jahreszeit, Auslöser für eine Katastrophe sein!

Noch ein paar Bier hinterher, einen Medronho Schnaps zur besseren Verdauung und langsam verschwand die Sonne am Horizont. Das sichere Zeichen langsam aufzubrechen.

Ein gelungener, friedlicher und Maskenfreier Sonntag ging zu Ende.
Umarmt oder geküsst wurde sich nicht zum Abschied, wie man es hier eigentlich gewohnt ist, stattdessen gab man sich die geschlossene Faust oder den Ellenbogen.

Einen Tag später.
Ich öffne die Augen, steige aus dem Bett und werde von einem Hustenanfall geschüttelt.
Die Nase läuft, der Schädel brummt und mein Körper fühlt sich an als hätte ich am Vortag Hochleistungssport betrieben.
Ein verzweifelter Schrei … „ LIEBCHEN ICH HABE COVID“.
Liebchen kommt herbeigeeilt, schaut mich an, verdreht genervt die Äuglein, winkt ab und sagt: „ Geh unter die Dusche, du hast einen Kater! „
Es half und ich bin geheilt. 😎

FOTOS: @muelli