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RE: Ich liebe mein Land ich liebe Europa

in Deutsch D-A-CH3 years ago (edited)

Und selbst wenn das eine System zusammenbricht oder kontrolliert beendet wird, wird es immer durch ein neues und nie durch ein dezentrales-freiheitliches Nichtsystem ersetzt.
In der ehemaligen Sowjetunion und DDR hätte man die Chance gehabt andere Wege zu gehen.
Die Leute wollen es nicht bzw. können es sich nicht anders vorstellen.
Die Reise geht leider immer nur in eine Richtung. Mehr Zentralismus.
Auch ich hätte mir die Geschwindigkeit in der das Ganze jetzt abläuft niemals vorstellen können.
Man hat die Technologiebranche jahrzehntelang weitgehend in Ruhe gelassen.
So konnte sie die Perfektion und Größe erreichen, die sie heute hat.
Nun wird genau diese Branche als Vehikel zu mehr Zentralismus genutzt.
Ich glaube nicht, dass dies von den ganzen Computerpionieren je so geplant war, auch nicht von den Politikern.
Aber mit der Kombination aus Big Tech und Big Government haben wir nun die schlimmste Kombination, die man sich vorstellen kann.

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In der ehemaligen Sowjetunion und DDR hätte man die Chance gehabt andere Wege zu gehen.
Die Leute wollen es nicht bzw. können es sich nicht anders vorstellen.
Die Reise geht leider immer nur in eine Richtung. Mehr Zentralismus.

ist das nicht ein sonderbares Phänomen? Ich hatte es im Text schon angesprochen

Und abgesehen davon: Dass es angesichts der Erfahrungen der Geschichte mit dem staatlichen Macht- und Gewaltmonopol, mit dessen Auswüchsen von Massenvernichtungen durch industrialisierte Kriegsführung, Holocaust, Völkermord, Massendeportation, atomare Vernichtungsschläge, Bombenteppiche, Folterkeller, Konzentrationslager – dass es angesichts all dessen noch immer Leute gibt, die allen Ernstes und vor laufender Kamera dem Gewaltmonopol des Staates das Wort reden, ist schwer zu fassen.

Vor allem nach den Erfahrungen der staatlichen Gewaltexzesse des National- und des Sowjetsozialismus hätte man doch erwarten können, dass nun ein grundsätzliches Umdenken einsetze, eine konsequente Abkehr vom Mono-Prinzip des Ancien Régime und eine Entwicklung hin zu einem Nouveau Régime, das ohne monopolistische Herrschaftsinstanz auskommt, ein Regime ohne Herrschaft, oder griechisch: An-Archie (􏰋􏰌􏰍􏰎 = griechisch Anfang, zuerst, first; im übertragenen Sinn: Fürst, zuoberst, vor- herrschend, etymologisch verwandt mit dem deutschen Wortstamm erz- wie beispielsweise Erzherzog).

Aber warum kommt es nicht dazu?

Weil:

Natürlich haben viele dieser Untertanen – wenig erstaunlich – ein handfestes eigenes Interesse daran, eine Zwangsmitgliedschaft aller zu fordern; etwa weil ihnen die First Gang eine gut entlohnte Stelle verschafft oder ihr Gewerbe vor Konkurrenz schützt oder ihre Transportkosten verbilligt oder ihren Kindern Schulunterricht schenkt oder sie mit Giesskannengeldsegen beglückt. Also liegt es nahe, möglichst viele zum Mitmachen zu zwingen, vor allem solche, die mehr zahlen als sie bekommen, sonst würden die First Gang-Überzeugten ja nicht mehr mehr bekommen als sie zahlen.

und was ist mit denjenigen Anderen?

Andere sind vielleicht selbst nicht Nettoempfänger, aber unterstützen die First Gang aus anderen Gründen. Nicht selten deshalb, weil sie ihrer Propaganda auf den Leim kriechen und allen Erstes an Güte, Gerechtigkeit und Notwendigkeit der First Gang glauben.
Dann gibt es noch die Feigen, Bequemen, Uninteressierten oder Gedankenlosen, welche die First Gang zwar nicht verteidigen oder loben, ja nicht einmal schätzen, aber jedenfalls nichts gegen sie unternehmen. Zwar jammern sie kräftig, wenn sie ihnen einmal konkret in die Quere kommt, um dann aber schnell wieder zur Tagesordnung überzugehen; gilt der Übergriff anderen, schauen sie zur Seite.

und zu was führt das?

Jedenfalls führt dieser Teufelskreis dazu, dass die First Gang nicht nur vollmundig erklärt, der Fürst unter den Gangs zu sein, sondern dass sie dies de facto auch ist.