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RE: Die Weicheier-Generation

in Deutsch D-A-CH5 days ago (edited)

Alters- und gesundheitsbedingt bin ich jetzt ein Weichei. Noch vor zwanzig Jahren wäre das anders gewesen (dazumal 60 Jahre alt und schwere Arbeit in Kanada, besonders in brutalem Winterwetter im Außendienst, Bergungsarbeit bei Zugsentgleisungen z.B. - über 30 Jahre bei der CPR). Da hätte ich den Test mit fliegenden Fahnen bestanden.
Von meiner Jugend gar nicht erst zu reden. Ich war freiwillig als 17 Jähriger beim Bundesheer als wir noch Ausbildner-Unteroffiziere hatten die noch WWII Veteranen waren (ehem. Bundesgendarmerie) an Brutalität nicht zu überbieten (1961 bis 1962, 15 Monate - ich habe mich frühzeitig nach meiner Lehre gestellt).

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Das mit der Eisenbahn in Kanada hat sich später auch verändert. Als ich 1969 dort anfing war es ein Männerberuf. Erst in den letzten Jahren wurden Frauen aufgenommen, meistens als Lokführer. Früher hatten ja Lokführer als Heizer angefangen, Kohle schaufeln, sind dann befördert worden, später dann konnten Bremser sich dafür ebenfalls bewerben (als Dieselloks eingeführt wurden). In den letzten Jahren aber gab es diesen Werdegang nicht mehr. Lokführer werden jetzt im College ausgebildet, brauchen keine schwere Arbeit leisten (ist jetzt so dass es fas so ist als mit einer Spielkonsole zu spielen in einem bequemen Sessel) und Dienstzeiten auch streng eingehalten (max. 12 Std). In meiner Zeit als ich noch anfänglich als Bremser und im Verschub arbeitete, da war es nicht ungewöhnlich Doppelschichten zu arbeiten, d.h. wir waren manchmal über 20 Stunden unterwegs. Später dann, im Mechanischen Dienst bei Zugsunfällen mussten wir durcharbeiten um die Linie wieder frei zu bekommen, die Regel im Notfall war 5 Stunden Rast innerhalb 24 Stunden, also nicht im Bett, sondern am Rücksitz des Einsatzfahrzeugs ein kurzes Nickerchen, dann weiter hackeln. Die meisten Probleme waren damals (wie auch heute) durch Winter Schlechtwetter in brutaler Kälte verursacht.