Selbstverständlich grätscht dir niemand in dein wohlgeformtes, grammatikalisch blitzblankes Gebilde, welches auch als Satz bezeichnet werden könnte, wenn du Tante Tilly aus Osnabrück mit dieser Nachricht darüber in Kenntnis setzt, übermorgen werde die Erde abgeflacht und sie möge daher beim Gang zu Aldi darauf achten, hinter dem Beethovenplatz an der neu entstandenen Kante nicht abzustürzen, da sich anschließende Suchaktionen auf dem Mond weder die Familie noch der Staat leisten kann.
Die Reaktion bleibt exklusiv Tante Tilly vorbehalten. Erkennt sie die satirischen Fähigkeiten ihres Neffen oder bestellt sie spontan beim OTTO-Versand einen Gleitschirm?
Nimmst du allerdings diese Meldung beim Schopf und setzt sie auf dem Marktplatz aus, würde ich an deiner Stelle dem Witzbold ein Schildchen um den Hals hängen, von dessen Beschriftung der satirische Inhalt abzuleiten ist. Mit der Meinungs- und Pressefreiheit verhält es sich vergleichbar wie mit der EU. Es wird einem vorgegaukelt, sich grenzenlos bewegen zu können, doch präsentiert die Realität sich entscheidend nüchterner. Ich würde mich daher davor hüten, einen Kommentar oder ein Essay, mit verschachtelt eingebauter Satire, ohne entsprechenden Hinweis zum Druck freizugeben. Es stünde nicht nur Ärger im Haus, zudem müsste flugs die juristische Abteilung aus dem Tiefschlaf gerissen werden. Ob nun der Leser/Zeilenkonsument die Satire überhaupt erkennt oder nicht – dies ist und bleibt seine Privatsache.
Was den Einbau von Fremdwörtern betrifft, zeugt der mannigfaltige Einsatz nicht zwangsläufig von dem hohen Bildungsniveau des Verfassers. Sinn und Zweck einer schriftlichen/verbalen Botschaft sollte stets sein, dass sie auch problemlos verdaut werden kann. Das Fremdwörterbuch als Dauergast neben der Tageszeitung? Die Perzeptionsfähigkeit hätte sich mit Sicherheit nicht in den Schmollwinkel zurückgezogen, wenn der Wahrnehmungsfähigkeit der Vorzug gegönnt worden wäre. 😊😉
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Und ob es mir wichtig ist oder nicht, dass mich alle theoretisch lesefähigen Menschen des Planeten richtig verstehen, bleibt meine ...
Meine Texte sind schlicht für diejenigen geschrieben, die sie verstehen (alle anderen dürfen fleißig weiterüben - so sie denn wollen) und mögen. :-)
Das hat auch niemand behauptet. Dennoch möchte ich sie, unabhängig von Bedenken, ob auch wirklich jeder sie versteht, nutzen 'dürfen', wann immer es mir beliebt.
Ich habe keinen Vertrag unterschrieben, so zu schreiben, von jedem verstanden werden zu können. Ich schreibe aus Lust darauf, es genau so zu tun, wie es mir behagt. Gefällt das einigen verstehenden Lesern, freut mich das, aber wenn nicht, dann sei es so - dann kann (will!) ich das leider nicht ändern. :-)
Glücklicherweise schreibe ich eben nicht - mit allen damit einhergehenden Vorgaben und Zwängen - für eine Zeitung, sondern aus reinem Privatvergnügen.
... und das machst du richtig gut!😊
Ganz nebenbei bemerkt: Dein Beitrag lädt nun mal einfach zum Antworten ein. So ließ ich mich auch nicht lange bitten.
Beste Grüße
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