Seit einigen Jahren nehme ich mir immer wieder vor, Timelapse Aufnahmen zu machen. Allerdings ist das stinkelangweilig und sehr zeitaufwändig. Aber vor einigen Tagen konnte ich mich endlich dazu durchringen. Ich habe einen Slider gekauft, und dieser musste unbedingt getestet werden.

Für das 22 Sekunden lange Video in diesem Beitrag habe ich 539 Einzelbilder mit einem Intervall von 10 Sekunden aufgenommen. 539 * 10 = 5390 Sekunden = 1,5 Stunden + 20 Minuten für das Aufbauen der Kamera und das Einrichten des Sliders und der Software. Und, wie immer, habe ich vergessen einen Klappstuhl mitzunehmen. Aber eine Flasche Bier hatte ich eingepackt damit ich nicht verdurste.

Eigentlich wollte ich die Videos bei 3Speak hochladen. Der Upload über Ecency funktioniert nicht. Als ich mich auf direkt bei 3Speak einloggen wollte, bekam ich ein Fehlermeldung. Also musste ich einen Youtube Kanal erstellen und die Videos dort hochladen.

Im Bild oben seht ihr meine bevorzugte Methode, die Steuerung mit einem Intervall-Auslöser. In diesem Fall mit dem LRTimelapse Timer von Gunther Wegner. Einen besseren Intervall-Auslöser wird man wohl kaum finden. Mit dem Drehknopf wählt man zuerst den Modus, in diesem Fall Timelapse, stellt das Intervall ein und bei Bedarf kann man die Anzahl der Aufnahmen einstellen. Ich wähle hier allerdings meist "open end". Mit einem Klick auf den Drehknopf startet der Timer dann mit der Aufnahme der Bilder. Im Display werden alle Informationen angezeigt.

Uhrzeit, Intervall (4.0) Ladestand des Akkus, Anzahl der Bilder, dahinter die Zeit bis zur nächsten Auslösung (-2), Länge des Videos bei den gewählten fps(25) und ganz unten sieht man wie lange man schon in der Kälte steht. Ich bitte die miserable Bildqualität zu entschuldigen. Ein OLED Display will nicht so gerne fotografiert werden.

Eine weitere Methode besteht darin, die Aufnahmen mit dem Slider (Shark Slider Nano) zu steuern. Dadurch ist sichergestellt, dass die Kamera nicht während der Bewegung des Sliders ausgelöst wird. Man stellt zuerst das Intervall und die Anzahl der Aufnahmen ein. Im nächsten Schritt wird dann die Bewegung programmiert. Das ist bei diesem Slider denkbar einfach. Man bewegt die Kamera mit der Hand an den Startpunkt, klickt im Display auf Keyframe A, bewegt dann die Kamera an den Endpunkt und klickt auf Keyframe B, bestätigt das und nach dem Betätigen der Starttaste fängt der Slider an die Aufnahmen zu machen. Man benötigt dafür keine App oder muss die Bewegungen mühsam über irgendwelche Tasten ausführen. Aber wenn man will, kann man das alles natürlich auch über die App erledigen.

Leider hat dieser Slider keinen Slave Modus. Somit kann man ihn nicht in Verbindung mit dem LRTimelapse Timer benutzen. Alle Slider, die über einen Slave Modus verfügen, sind allerdings entweder sehr groß, unhandlich, schlecht zu bedienen, unverschämt teuer oder alles davon.

Viele Kameras, wie auch meine Nikon Z5, bieten eine interne Funktion zur Aufnahme von Timelapse. Dabei wird von der Software in der Kamera ein fertiges Video erstellt. Nach einem kurzen Test habe ich das verworfen. Gerade bei Aufnahmen von Tag zu Nacht oder umgekehrt, sind die Ergebnisse nicht gut.

Zum Vergleich habe ich das Video mit zwei verschiedenen Methoden erstellt. Das Video ganz oben ist das Ergebnis der Videoschnitt Software DaVinci Resolve. Das zweite Video habe ich mit ffmpeg generiert. Dazu habe ich in Darktable das erste Bild bearbeitet (Weißabgleich, Belichtung, schärfen, entrauschen usw.), diese Einstellungen dann auf alle Bilder übertragen und dann die RAW Bilder ins Jpeg Format exportiert. Aus diesen Bildern habe ich dann mit dem Befehl "ffmpeg -framerate 24 -pattern_type glob -i "*.jpg" -s:v 1920:1080 -c:v libx264 -crf 17 -pix_fmt yuv420p timelapse.mp4" das Video gerendert. Nach 30 Sekunden war das Video fertig. Das Ergebnis ist nicht schlecht, allerdings ist es mit dieser Methode nur mir sehr großem Aufwand möglich, den Weißabgleich an die sich verändernde Lichtsituation anzupassen. Mit DaVinci Resolve funktioniert das recht einfach und gut, allerdings hat die Bearbeitung wesentlich länger gedauert als 30 Sekunden. DaVinci Resolve ist ein sehr komplexes Programm. Es würde hier den Rahmen sprengen, wenn ich näher darauf eingehen würde, wie man damit Timelapse Videos produziert. Die Software ist zwar nicht quelloffen, aber es gibt sie als kostenlose Version für Linux, MacOS und Windows.