Kungfu im Alltag

Seit mittlerweile 2,5 Jahren trainiere ich KungFu ( Zhenwu Berlin).. Es gibt viele Meinungen über viele Stile aus dem Norden, aus dem Süden, von Familie X oder Y mit oder ohne Einflüsse von Z.. offenbar gibt es eine solche Vielfalt an Lehrinhalten, dass sich die schubladenweise Einordnung als Unsinn erübrigt.


Was allerdings ein grundgesunder Ansatz ist, so wie ich das bei dem einen der paar mir halbwegs bekannten Stile sagen kann, ist die wortwörtlich „harte Arbeit“ an wenigen Techniken, die bis in die Tiefen des Körpers, der Körpermitte reichen.


Das Körpergefühl, das sich nach und nach einstellt, macht einen für feinste Bewegungen der Kernmuskeln und für die Stellungen der Gelenke zueinander äußerst sensibel. Nach und nach stellt sich Erkenntnis über Haltungen ein, warum die besonders gesund und körperfreundlich sind, über die Überlegenheit von gut ausgeführter Technik über purer Kraft, man fühlt einfach, was richtig ist...

Dieses Gefühl, was physiologisch richtig ist, ist körpereigen und stets Teil von uns, uns fehlt anfangs nur die Übung und die Sensibilität, es wahrzunehmen.

Nach 2,5 Jahren nun strotzt jede Erkenntnis im KungFu voller Analogien zum Alltag. Wer kann zum Beispiel sagen, dass er seine innere Stimme im Bezug auf Entscheidungen immer klar hört? Auch hier fehlt den meisten der Sinn danach mangels Erfahrung / Übung.

Und wenn man die Übung meistert und die Innere Stimme hört, so fehlt es einem vielleicht an Konsequenz bei der Begehung des durch sie aufgezeigten Wegs. Die Blogs sind voller Mind Ticks und Überlistung des Schweinehunds aber letztendlich ist es immer harte, unermüdliche Arbeit, bis eine Gewohnheit umprogrammiert ist.

Vielleicht kann man also behaupten, dass der Schlüssel für die Entwicklung eines Charakters und von Zielen KungFu ist. Beharrlichkeit mit der Unterstützung des inneren Kompass’ zahlt sich aus.

Danke, Zhenwu, für diese Erkenntnis.