Ein Leben ohne Kühlschrank

in #deutsch6 years ago

Vor einem Jahr hätte ich mir das niemals vorstellen können. Ein Leben ohne fließend Wasser, ohne Strom aus der Steckdose und wie geht das überhaupt ohne Kühlschrank?

Seitdem ich nonstop unterwegs bin hat sich einiges für mich geändert. Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick darin geben, wie ich das Thema Lebensmittelaufbewahrung regele.

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Im Winter ist das ja wirklich kein Problem. Da ist alles mehr als kühl genug, manchmal sogar zu kalt. Aber im Sommer ohne Kühlung leben? Geht das überhaupt?

Ich kann euch sagen: das geht fast ohne Probleme. Tatsächlich ernähre ich mich viel bewusster und gesünder, seitdem ich keine Kühlung mehr habe. Außerdem werfe ich wesentlich weniger Lebensmittel weg, denn ich kaufe auch weniger und bewusster ein.

Dafür gehe ich aber häufiger einkaufen und fülle vor allen Dingen meinen Einkaufskorb ganz anders als früher. so gibt es bei mir kaum mehr tierische Produkte, sobald das Thermometer über 20 Grad anzeigt. Ich bin zwar nur Vegetarier und kein Veganer, aber pflanzliche Produkte sind viel witterungsbeständiger als tierische. Wenn ich Lust auf Käse oder Milch habe, dann gibt es eine kleine Packung, die ich schnell verzehren kann.

Einkaufen muss ich alle 2-3 Tage. Das mache ich aber auch in der kälteren Jahreszeit, so bleibt alles frisch und knackig. Da ich aber ohnehin ständig unterwegs bin, fahre ich automatisch an viel mehr Supermärkten vorbei, als ich bräuchte.

Das einzige, was ich wirklich vermisse im Sommer ist Butter und Kräuterbutter. Dafür geniesse ich die Produkte umso mehr, wenn es sie dann irgendwo wieder gibt!


Stell dir mal vor, du hättest keinen Kühlschrank mehr. Wäre das für dich denkbar? Was würdest du zuerst vermissen?


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Puh, ohne Kühlschrank auszukommen wäre schon eine echt harte Nuss. Im Moment könnte ich mir das gar nicht vorstellen. Was aber nicht heißt, dass ich ohne Kühlschrank nicht klar kommen würde. Man müsste sich halt anders organisieren. Im Winter ist es schon einfach, aber bei den jetztigen Temperaturen, wüsste ich nicht so wirklich, wie das funktionieren soll. Vermutlich kauft man dann nur das ein, was keine Kühlung braucht oder was man sofort verzehrt.

Vermutlich kauft man dann nur das ein, was keine Kühlung braucht oder was man sofort verzehrt.

Das ist der erste Schritt.. Und tatsächlich halten sich auch manche Sachen länger als man denkt im warmen (nicht heißen). z.B. Butter oder Eier oder auch Milch.

Dann verpackst du die Lebensmittel sicherlich auch gut. Also den jetztigen Temperaturen wüsste ich gar nicht, wie ich Butter ungekühlt lagern sollte. Innerhalb weniger Minuten würde sie nur so dahin schmelzen;)

deshalb habe ich ja keine Butter an Board!

Gut zu wissen und sehr interessant, dass man auch ohne Kühlschrank/Strom auskommen kann liebe @rebeccaontheroof:-) Mein Respekt für deinen bewundernswerten und verantwortungsbewussten "way of life":-)) Die Vorteile mit der Frische und weniger Verschwendung leuchten mir ein. Allerdings kann ich mir das für meinen 4-Personen-Haushalt nicht gut vorstellen, da ich gerne mal vorkoche und einfriere, um damit Zeit zu sparen. Auch wäre der tägliche Gang zum Supermarkt für mich zuviel Zeitaufwand, den ich persönlich lieber anderweitig produktiv nutzen möchte. Da wir allerdings eine P'V-Anlage auf dem Dach haben und durch Speicher und Cloud-Energie-Dienstleister quasi "Selbst-Voll-Versorger" sind, was die regenerative Stromproduktion angeht, habe ich daher auch kein schlechtes Gewissen beim Benutzen eines Kühl- bzw. Gefrierschranks;-)

Tatsächlich frisst das alles ein Haufen an Zeit. Aber gleichzeitig entschleunigt es auch ungemein! 😉

Eine autarke Stromversorgung zumindest für laptop und Co hätte ich auch noch gerne. Müsste mich nur mal drum kümmern =)

Ich hab ja von "kurz vor Weihnachten" bis Mitte/Ende Mai auch keinen (funktionierenden) Kühlschrank gehabt und muß sagen: es geht schon. Aber wie Du auch sagst, man muß anders planen.
Wobei der Kühlschrank Obst und Gemüse nicht immer am Schlechtwerden hindert.

das stimmt.. manche Obst- und Gemüsesorten danken es dir noch nicht einmal, wenn sie gekühlt werden.. Viele Sachen halten sich im freien viel besser und entfalten dann auch erst ihr gesamtes Aroma!

hey....tolle story.....

ich würde nichts vermissen,da wir auch sehr bewusst einkaufen--da wir aber einen kühlschrank haben,steht dort meine soya milch und mein tofu--bei uns ist es täglich über 20 grad im winter.....

lg feuerelfe

wo bist du denn Zuhause, wenn es bei dir so warm ist?

wir wohnen seit 2011 auf la gomera.....lg

Oh das klingt gut!

Danke für diesen Einblick in Dein Nomadendasein, liebe Rebecca!

Ich habe mir schon oft überlegt, wie das alles gehen soll und bin dann auch immer zu dem Schluss gekommen, dass es einfach mit kleineren Einkäufen und nicht so schnell verderblichen Produkten gehen kann.

Ja genau, kleiner und das Richtige =)

Einerseits würde ich wahrscheinlich mehr Obst essen und andererseits wesentlich ungesünder da ich noch mehr Dosenfutter essen würde als ich es sonst würde.
Ich denke es würde eine Gewisse umgewöhnungszeit brachen und dann würde es einfacher werden.

Da ich recht häufig unterwegs bin muss ich auch immer schauen wie ich günstig weg komme.

Kannst ja mal schauen wo ich immer so rum komme.

MfG Jonas

Aus der Dose esse ich lediglich Mais und Kidneybohnen. Sonst kauf ich gar keine Dosen. Ist ja auch wieder nur Müll!

Worauf ich dann wirklich achte ist die Menge an Müll den ich produziere. Das stört mich einfach gewaltig.
Kaum was bei amazon bestellt ist eine Tonne voll.
Für einen einfachen Laptop bringen die schon einen halben Kubikmeter Plastikmüll mit.
Wenn ich im laden bin versuche ich immer das mit dem wenigsten Verpackungsumfang zu kaufen.
Auch schaue ich das ich in möglichst kleinen Geschäften einkaufe und möglichst selten etwas bestelle um eben die hiesige Industrie und Gewerbe zu fördern.
Ach ja mit Kideybohnen kann ich absolut nichts anfangen. Die schmecken mir so gar nicht 😅

MfG Jonas

Ich achte mittlerweile beim Einkaufen weniger auf den Preis und mehr auf die Verpackungsmenge. Krass wie sich so etwas ändern kann... 😎

Wir leben ebenfalls seit 1.5 Jahren ohne Kühlschrank und können deine Erfahrungen teilen!
Lustigerweise wird man sehr erfinderisch und genießt viele Produkte viel bewusster!
Butter ist eines der Produkte, die wir ebenfalls vermissen. Im Bauwagen nutzten wir eine Wassergekühlte Butterdose, welche leider auf Reisen im Auto nicht ganz so einfach zu lagern ist. Wir tüffteln da gerade rum, um sie Transport sicher zu machen ;)
Wusset du, das man Käse in Olivenöl ungekühlt lagern kann? Funktioniert super!

Mega toller Tipp! Ich werde es versuchen! Aber schmeckt dann nicht alles nach Olivenöl und ist furchtbar fettig=

Damit der Käse danach nicht so ölig ist, kannst du ihn abtropfen lassen und falls es stört mit etwas Brot 'abreiben'. Geht natürlich auch mit Haushaltspapier, doch du weisst ja wie wir dazu stehen ;) Oder du nimmst Rapsöl, das ist nicht ganz so aromatisch ;)
Das Öl wird dann recht aromatisch und passt gut in den Salat ;)
Ansonsten ist es auch möglich, den Käse in Salzwasser einzulegen ;) Dann ist gar nichts ölig oder fettig :D

aber dafür salzig! 😂 DANKE für den Tipp! Ich werde es versuchen!

Klar, gerade jetzt wenn es so warm ist würde ich @home das kühle Bier vermissen. Ok aber es gibt ja auch noch Biergärten. Respekt für dein Leben im extremcamper 😉LG vom foxi

Joah, sonst musst du das Bier eben morgens trinken, über Nacht kühlt alles ganz gut ab 😂

Ich hatte in meiner ersten Wohnung auch keinen Kühlschrank. Bin dort eingezogen im Herbst. Mein Eingang hatte eine Doppeltüre. Dazwischen stand eine Tonne mit Deckel. Das war mein Kühlschrank. Aber im Sommer hatte ich dann das Geld für einen Kühlschrank , gebraucht natürlich zusammen. Es ging muss aber nicht wirklich sein.

In meiner letzten Wohnung hatte ich zwar einen Kühlschrank, auch der war aber aus. Weil ich einfach immer auf Achse war, hat sich das für mich nicht gelohnt ihn zu betreiben =)

Liebe Rebecca, danke, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst. Wir sind halt den Luxus eines Kühlschrankes gewohnt. Doch wie Du schon schreibst, fördert es das Einschalten des Denkens beim Einkauf: Wie viel brauche ich wirklich, bis ich wieder einkaufen kann ?
Was nimmst Du statt Butter ?

statt Butter nehme ich dann garnichts. Ich esse dadurch aber auch weniger Brot, da mir ohne Butter z.B. die Marmelade nicht schmeckt. Und Brot ist ja am Ende auch nicht unbedingt gesund. Dann gibt es eher Poridgge zum Frühstück! Mega lecker!

Was würdest du zuerst vermissen?

Bin großer Milchtrinker ... :)

JO das kann ich nachvollziehen.. bei mir ist es wie gesagt die Butter und der Käse.. Aber Milch kann man alle 2 Tage kaufen, dann geht das!

Das kommt wohl darauf an, wie die Temperaturen so sind. Es sei denn, man gibt sich mit H-Milch zufrienden (wobei es wenig gibt, was mir weniger gut schmeckt ...).
Sicherlich kann man ohne Kühlschrank überleben ... aber ich gebe zu, dass ich ihn nicht missen wollte ... Dass du trotzdem ohne Kühlschrank auskommst, finde ich gut! :)

ist ja eher aus der "Not" entstanden, aber ich komme einfach so super klar. warum dann aufrüsten? Und da ich ohnehin bei über 20 Grad selbst auch dahinschmelze, ist das dann win win, wenn ich in Regionen bin, in denen ich keine Kühlung brauche...

Ich mache das Experiment seit einem Jahr eher unfreiwillig auch. :D

Es ist aber wirklich nicht so schlimm wie man denkt. Ich kaufe häufiger ein und verbrauche auch alles meist an einem Tag. Viel hält sich ja auch über einen Tag.
Ich kenne das von Festivals. Da nehme ich auch Käse und so mit. Schnell sein ist die Devise.

Was ich vermisse ist kochen (habe auch keinen Herd) und das dann einfrieren oder etwas zu kaufen und sagen zu können das gönne ich mir am Wochenende.

ich koche ja auch draussen - das vermisse ich also schon einmal nicht =)
Und am Wochenende kann man genau so einkaufen gehn😇

Ich bin z.Z. verrückt nach Tofu, also dem guten, den man im Asiamarkt bekommt. Den, zusammen mit Sojamilch und Traubensaft, würde ich schon vermissen, da ich die täglich hernehme. Aber ich denke, dass ich mich da theoretisch auch einschränken könnte.

Als wir letzten April auf Korsika waren, hatte ich einen recht kleinen elektrischen Reisekocher dabei, mit dem ich viel Gemüse (Kartoffeln und Spinat) gedünstet habe. Ich hatte auch keinen Kühlschrank und bin trotzdem ganz gut klargekommen. Ich war sogar ein bisschen stolz auf mich dabei 😉

das kann man auch sein, wenn man sich bewusst ernährt, egal auf welche Art und Weise! 🤗

Tofu mag ich nur wirklich gut gewürzt und kross gebraten!✌️