Mit der Verarbeitung dessen, was Gustav Mahler in seinem Leben so widerfahren ist, das mehrfache Aufeinandertreffen mit dem Tod, eigene Krankheiten und Probleme und sein Platz als Jude in der Gesellschaft, lassen die "Tragische" zu einer emotionalen Achterbahn werden, welche aber nie in im Selbstmitleid versinkt. Die Kiste hätte auch ein Sarg sein können. In der heutigen Zeit hätte Mahler wohl auf eine große Blechtonne zurückgegriffen, in der das angesammelte Leid entsorgt werden kann.
Bei mir im Regal wurde die Kiste auf Vinyl gepresst und Karajan gab die Zeichen für den Hammerschlag.
Interessanterweise entstand die 6. ja 1903/1904, also bevor seine Tochter starb und seine Herz-Krankheit diagnostiziert wurde. Es war an sich eine glückliche Zeit für ihn, kurz nachdem er seine Alma geheiratet hatte (1902). Er war hier offenbar sehr prophetisch unterwegs, und düster war sein Gemüt schon immer.
Mein Blick richtete sich hauptsächlich auf die Zeit vor der Heirat. Die Anzahl der zu Grabe getragenen Geschwister und seine körperlichen Gebrechen gingen mir Sicherheit auch nicht spurlos an ihm vorüber.
Das mit dem düsteren Gemüt, das tat wohl das Übrige bei.
Aber dennoch fantastische Kompositionen.